Hallesche Werfertage Kugelstoßer Storl mit Saisonstart unzufrieden: 20,63 Meter
Halle (dpa) - Kugelstoß-Riese David Storl ist mit 20,63 Metern in die Freiluft-Saison gestartet und hat nebenbei die WM-Norm abgehakt. Mit seiner Leistung war der Sieger bei den Halleschen Werfertagen aber überhaupt nicht zufrieden.
„Die Technik ist einfach noch schlecht. Das war gar nichts, ich bin einfach nicht in den Wettkampf reingekommen“, sagte der 26-Jährige vom SC DHfK Leipzig frustriert. „Aber irgendwann platzt der Knoten.“
Das hofft auch Speerwurf-Weltmeisterin Katharina Molitor, die sich bei ihrem dritten Freiluft-Auftritt in dieser Saison zum zweiten Mal geschlagen geben musste. Diesmal war die deutsche Meisterin Christin Hussong vom LAZ Zweibrücken mit 61,91 Metern besser - Molitor wurde mit 60,27 Metern Zweite.
Als Weltmeisterin von 2015 hat die Athletin von Bayer Leverkusen für die Leichtathletik-WM Mitte August in London aber eine Wildcard; Siegerin Hussong hat die WM Norm (61,40 Meter) geknackt. „Ich bin nicht ganz zufrieden mit der Weite, aber es ist nur eine Station auf dem Weg nach London, und ich denke, da kann man auch mal so ein Ergebnis abliefern“, meinte Molitor.
Die Norm (20,50) hat Storl nun in der Tasche - aber diese 20,63 Meter sind nicht sein Anspruch. Bei den kommenden Wettkämpfen muss sich der Schützling von Trainer Sven Lang steigern. „Wenn man beim Einstoßen aus dem Stand 20,10 Meter schafft, dann sind diese 20,63 Meter schon enttäuschend. Die 21 sollte schon vor dem Komma stehen“, meinte Lang.
Erst vor zwei Tagen hatte Weltmeister Joe Kovacs aus den USA in Tucson/Arizona mit der Jahresweltbestleistung von 22,57 Metern ein starkes Signal im WM-Jahr gesetzt. Der Olympia-Siebte Storl tritt am 27. Mai beim Diamond-League-Meeting in Eugene/Oregon auch gegen die starken US-Boys an.
Diskuswerferin Nadine Müller gewann ihr Heimspiel mit starken 65,76 Metern und bekam von den Fans besonders viel Applaus. Erst im letzten Versuch zog die Lokalmatadorin vom SV Halle noch an der Olympia-Dritten Denia Caballero aus Kuba (65,59) vorbei. „Der letzte Versuch war ganz klar auch der Heimvorteil“, meinte die 31-Jährige, die ein klares Saisonziel hat: das WM-Ticket. Fünf deutsche Diskuswerferinnen haben die Norm (61,20 Meter) bereits jetzt erfüllt.
In Abwesenheit der deutschen Diskus-Olympiasieger Robert und Christoph Harting nutzte der Schwede Daniel Ståhl die Gunst der Stunde: Der 145 Kilo schwere Zwei-Meter-Mann gewann mit starken 68,07 Metern. Für die zweite international herausragende Leistung sorgte der polnische Hammerwerfer Pawel Fajdek: Der zweimalige Weltmeister siegte mit 82,31 Metern - um 80 Zentimeter übertraf er damit seine eigene, eine Woche alte Jahresweltbestleistung.