Prokop kandidiert für neue Amtszeit als DLV-Präsident
Ulm (dpa) - DLV-Präsident Clemens Prokop will sich auf dem Verbandstag im November in Dresden um eine weitere vierjährige Amtszeit als Chef des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) bewerben.
„Die Leichtathletik macht richtig Spaß, weil sie erfolgreich ist. Ich habe den Ehrgeiz, weiter Positives für den Sport zu bewirken“, sagte der 56-Jährige am Rande der deutschen Meisterschaften in Ulm. Prokop ist seit 2001 im Präsidentenamt. Seine erneute Kandidatur um das Spitzenamt sei vom DLV-Verbandsrat am Freitag einstimmig begrüßt worden.
Die Team-Europameisterschaften 2014 in Braunschweig und die EM 2018, für die Berlin einziger Kandidat ist, seien „spannende Herausforderungen“ für eine weitere Amtsperiode. Außerdem wolle der Jurist und Direktor des Amtsgerichts in Regensburg neue Projekte ins Leben rufen, mit denen „die Attraktivität der Leichtathletik“ weiter gesteigert werden kann. Dazu gehört ein für kommendes Jahr geplanter Vier-Länder-Kampf mit China, Russland, den USA und Deutschland in Berlin, Moskau, Peking und Washington.
Der DLV begrüßt Initiativen von Baden-Württemberg und der Justizminister der Länder, die den Straftatbestand Dopingbetrug einführen wollen. „Das geht in die Richtung, die den DLV-Forderungen entspricht“, sagte Prokop in Ulm. Der DLV setze sich zudem noch für die Besitzstrafbarkeit ein, um dopende Athleten auch strafrechtlich besser verfolgen zu können.
„Die Nationale Anti-Doping-Agentur hat im vergangenen Jahr etwa 9000 Kontrollen veranlasst und dabei acht positive Fälle entdeckt. Dieses Ergebnis entspricht nicht der Realität“, argumentierte Prokop. „Ich bin kein Dunkelziffer-Forscher, doch Studien kommen zu Ergebnissen, die sehr weit mit denen der Kontrollresultate auseinanderliegen.“
Auch deshalb müsse man die NADA finanziell ausstatten. In 2013 rechnete die in Bonn ansässige Agentur jedoch mit einem strukturellen Defizit von 500 000 Euro, das noch nicht abgesichert sei. „Es kommt die Stunde der Wahrheit, in der wir die Situation nicht nur beklagen, sondern auch etwas tun müssen“, sagte Prokop: „Wir können uns keine NADA leisten, die am Boden herumkriecht.“