Reif und Malkus mit Weltklasseweiten in Weinheim
Weinheim (dpa) - Weitenjagd in Weinheim: Mit einem Satz auf 8,49 Meter durch Christian Reif und der Weltjahresbestleistung durch Lena Malkus von 6,88 Metern endeten die hochklassigen Weitsprung-Wettbewerbe bei der Kurpfalz-Gala.
Insgesamt wurden acht Normen für die Leichtathletik-Europameisterschaften im August in Zürich erfüllt.
„Mein großes Ziel für die Saison waren 8,35 Meter. Dass ich im ersten Wettkampf gleich 8,49 Meter springen würde, damit habe ich nicht gerechnet“, sagte Reif nach dem weitesten Sprung eines Deutschen seit fünf Jahren. 2009 hatte Sebastian Bayer die exakt gleiche Weite erreicht. Den deutschen Rekord hält seit 1980 mit 8,54 Metern Lutz Dombrowski, der Augenzeuge von Reifs reifer Leistung war.
Auch Lena Malkus war von ihrer Vorstellung ganz baff. „Ich hatte in meinem ersten Wettkampf seit neun Monaten eigentlich gar kein Ziel. Es war eine Überraschungstüte“, sagte die Münsteranerin nach ihrem Sieg. Die U23-Europameisterin setzte sich vor der Lokalmatadorin Malaika Mihambo durch, die 6,81 Meter erreichte. Auch Melanie Bauschke aus Berlin übertraf mit 6,72 Metern die EM-Norm um zwei Zentimeter. Sosthene Moguenara, die vor zwei Wochen bereits 6,79 gesprungen war, wurde mit 6,70 Metern Vierte.
Zudem unterboten die Hürdenläufer Matthias Bühler, Gregor Traber und Nadine Hildebrand sowie Sprinter Christian Blum das für eine Nominierung geforderte Limit. Bühler beeindruckte gleich im Vorlauf über 110-Meter-Hürden mit 13,39 Sekunden. Der Offenburger verzichtete danach auf das Finale, in dem sich der Hallen-WM-Fünfte Traber aus Tübingen in 13,51 Sekunden durchsetzte. Dahinter blieb Erik Balnuweit aus Leipzig in 13,57 Sekunden drei Hundertstelsekunden über der Norm. Über 100-Meter-Hürden der Frauen unterbot Nadine Hildebrand aus Sindelfingen in 12,93 Sekunden den EM-Richtwert.
Vier Tage nach der Rückkehr aus dem sechswöchigen Trainingslager der deutschen Sprinter in den USA knackte Christian Blum als bereits sechster Deutscher die 100-Meter-Norm von 10,24 Sekunden. Der Wattenscheider steigerte bei seinem Sieg die persönliche Bestzeit um sieben Hundertstelsekunden auf 10,20 Sekunden.