Olympiasieger zur Kritik Röhler zur Sportförderung: „Erst mit Leistung glänzen“
London (dpa) - Speerwurf-Olympiasieger Thomas Röhler teilt die Kritik an der Sportförderung in Deutschland, fordert aber auch Vorleistungen von den Athleten.
„Persönlich muss ich sagen, man sollte erst mit sportlicher Leistung glänzen, bevor man große Kritik äußert“, sagte der 25-Jährige Leichtathlet im Interview mit dem Internetportal „Sport1“. „Auf alle Fälle steht die Sportförderung aktuell mächtig in der Kritik. Diese Kritik teile ich auch, aber das sollte schon alles leistungsbasiert sein.“
Damit reagierte Röhler auf die massive Klage des Hürdensprinters Matthias Bühler am Rande der WM in London, dass er ohne finanzielle Hilfe seiner Eltern mit dem Sport hätte aufhören müssen.
„Als Sportler einer olympischen Sportart lebt man immer mit einer großen Planungsunsicherheit. Wenn sportlicher Erfolg da ist, dann kann man von Absicherung sprechen“, sagte Röhler. Man müsse aber viel Zeit in Sponsoringtermine und Gespräche investieren, um das zu schaffen.
„Andererseits sehe ich vor allem den Nachwuchsbereich, den Anschlussbereich als extrem förderungswürdig“, meinte der Speerwerfer. „Meistens ist es elternfinanziert und nur ganz wenige schaffen es in den olympischen Sportarten, den Sport im Endeffekt Beruf nennen zu können, selbst wenn sie in der Top 10 der Welt unterwegs sind.“