Weltverband vergibt WM-Rechte an EBU
Monte Carlo (dpa) - Der Leichtathletik-Weltverband IAAF vertraut sein Premiumprodukt wieder der Europäischen Rundfunk-Union (EBU) an. Die EBU hat unter anderen die Fernsehrechte an den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2015 in Peking und 2017 in London erworben.
Dies teilte der Weltverband IAAF mit. „Diese Vereinbarung sichert die finanzielle Zukunft der Weltleichtathletik bis 2017 nicht allein ab“, erklärte IAAF-Präsident Lamine Diack, „aber sie garantiert ein Maximum an TV-Präsenz in den Schlüsselmärkten.“
Von 1983 bis 2009 war die EBU ununterbrochen TV-Rechteinhaber an den Welttitelkämpfen gewesen. Bis 2013 hatte die IAAF die WM-Lizenz an das schwedische Unternehmen IEC vergeben, weil die Vorstellungen über die Rechtegebühr zwischen EBU und IAAF zu weit auseinanderlagen.
Die Fernsehlizenz für die WM 2013 in Moskau hat IEC. „Da muss noch eine Lösung gefunden werden, zumindest was die Fernsehübertragung in Deutschland angeht“, sagte Helmut Digel, der in der IAAF für Marketing und Fernsehen zuständig ist, der Nachrichtenagentur dpa.
ARD und ZDF hatten sich in diesem Jahr erst kurzfristig zu Fernseh-Übertragungen der WM in Daegu entschlossen, weil sich die öffentlich-rechtlichen Anstalten mit IEC lange nicht über das Übertragungsgeld einigen konnten.
„Ich bin der festen Überzeugung, dass die Leichtathletik nur eine Entwicklungsperspektive durch Übertragungen im Free-TV hat“, meinte Digel. Ein wichtiger Beweggrund, dass die EBU die WM-Rechte erworben hat, dürfte auch die Vergabe der Titelkämpfe für 2017 an London gewesen sein. Ein Zuschlag an den Mitbewerber Doha/Katar wäre für den europäischen Fernsehmarkt nicht so attraktiv gewesen.
Die EBU ist der Zusammenschluss von 74 Fernsehanstalten in 56 Ländern in Europa, Nordafrika und im Mittleren Osten.