Auf den an einem grippalen Infekt leidenden Münchner Toni Kroos muss Löw zumindest am Freitag (20.30 Uhr/ARD) in Istanbul gegen die Türkei verzichten. Mesut Özil (Fuß- und Achillessehnen-Probleme), für den es das erste Länderspiel im Land seiner Vorfahren ist, und Miroslav Klose (Knie) sind angeschlagen. Beim Training in Mainz fehlten auch Kapitän Lahm und Per Mertesacker, die muskuläre Probleme plagen.

„Wir wollen etwas Historisches schaffen“, verdeutlichte der Ex-Mainzer und jetzige Leverkusener André Schürrle die Entschlossenheit der Spieler, auch die letzten beiden Punktspiele in der Türkei und vier Tage später in Düsseldorf gegen Belgien für sich zu entscheiden.

Zehn Siege hat noch nie ein DFB-Team erreicht. „Wir haben die Qualifikation so früh und souverän geschafft. Und das mit jungen Spielern, die große Perspektiven haben — das bedeutet aber nicht gleich den EM-Titel“, betonte Löw. Mit der Partie am Freitag im Stadion von Galatasaray Istanbul beginnt für Löw eine Phase von „fünf Testspielen“. Dabei will der 51-Jährige personell experimentieren.

Der Bundestrainer wird in Istanbul seine stärkste Elf aufbieten — also auch Rückkehrer Sami Khedira, dessen Real-Madrid-Kollegen Özil und höchstwahrscheinlich Klose. Der Oldie-Stürmer (33) verzaubert nach seinem Wechsel in die Serie A nicht nur Italien, sondern begeistert auch Löw: „Ich bin sehr erfreut, dass er jetzt regelmäßig zum Einsatz kommt, regelmäßig trifft und Tore vorbereitet.“

Nach fünf vergeblichen Anläufen will Löw dem Gladbacher Marco Reus in einer der beiden Partien endlich zu seinem Länderspieldebüt verhelfen: „Es wird Zeit.“

Der Dortmunder Ilkay Gündogan (Foto) soll nach dem EM-Qualifikationsspiel mit der U21-Auswahl am Donnerstag gegen Bosnien-Herzegowina in die A-Mannschaft aufrücken. Denn erst mit einem Einsatz gegen Belgien wäre der Deutsch-Türke endgültig für Deutschland festgespielt und könnte sich nicht mehr für die A-Nationalelf der Türkei entscheiden. dpa