Kerber, Ronaldo, Toba und Co. Menschen des Sportjahres 2016

Berlin (dpa) - Das Sportjahr 2016 war aus deutscher Sicht auch ohne die Erfüllung der Olympischen Zielvorgaben ein erfolgreiches. Die Auflistung einiger Athleten und Trainer, die dieses Jahr nicht nur dank ihrer Erfolge geprägt haben:

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ANGELIQUE KERBER

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Hätte Angelique Kerber ihren Entschluss vor fünf Jahren umgesetzt, hätte es diese außergewöhnlichen Tennis-Monate nie gegeben. Mit dem sensationellen Triumph bei den Australian Open begann Ende Januar ein Aufstieg, der der jahrelangen Top-Ten-Spielerin kaum zuzutrauen war: Endspiel in Wimbledon und bei Olympia, erste deutsche Nummer eins der Welt seit Steffi Graf, Titel bei den US Open, Finale bei der Tennis-WM. 2011 wollte sie noch alles hinschmeißen, weil es mit den Erfolgen nicht klappte. Inzwischen ist sie nicht nur zweifache Grand-Slam-Siegerin, sondern findet sich auch in der Glamour-Welt zurecht. Bevor sie den Bambi in Empfang nahm, traf sie Barack Obama.

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NICO ROSBERG

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Als dritter Deutscher nach Michael Schumacher und Sebastian Vettel sichert sich Nico Rosberg die Formel-1-Weltmeisterschaft. 34 Jahre nach dem Triumph seines Vaters Keke ist der Junior im packenden Saisonfinale von Abu Dhabi am Ziel seiner Träume. „Oh Mann, ein Kindheitstraum geht hier in Erfüllung. Unglaublich, unglaublich“, meinte der emotional überwältigte Mercedes-Pilot. Endlich konnte der gebürtige Wiesbadener seinen Dauerrivalen Lewis Hamilton bezwingen, endlich gehört Rosberg zum exklusiven Weltmeisterkreis.

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CRISTIANO RONALDO

Der 31 Jahre alte Stürmer gewann die beiden wichtigsten internationalen Fußball-Trophäen des Jahres: Mit Real Madrid zunächst die Champions League, mit Portugal danach die Euro in Frankreich. Mit 16 Treffern war Ronaldo auch erfolgreichster Torjäger der Königsklasse. Im EM-Endspiel war der dreimalige Weltfußballer zwar früh verletzt unter Tränen ausgewechselt worden. Beim 1:0-Sieg nach Verlängerung dirigierte und animierte er sein Team aber anschließend auf unvergessene Art von der Seitenlinie. Und bei der jetzt FIFA-unabhängigen Wahl von „France Football“ wurde der Stürmerstar zum vierten Mal zum Weltfußballer gekrönt

LAURA LUDWIG UND KIRA WALKENHORST

„Ich kann es nicht glauben.“ Diesen Satz hat Deutschlands erfolgreichste Beachvolleyballerin, Laura Ludwig, 2016 ganz, ganz oft ausgesprochen. Ein Traumjahr. Mit ihrer Partnerin und Blockerin Kira Walkenhorst hat die 30 Jahre alte Abwehrspezialistin Ludwig in den Sandkisten der Welt alles gewonnen: Vier Turniere auf der Welttour, die Europameisterschaft, die deutsche Meisterschaft und das Welttour-Finale. Als Krönung feierten die Hamburgerinnen an der Copacabana von Rio de Janeiro im August den Olympiasieg. „Wir sind lange nicht bei 100 Prozent“, sagte Erfolgstrainer Jürgen Wagner.

FABIAN HAMBÜCHEN

Zwölf Jahre nach seinem Olympia-Debüt in Athen erfüllte sich Fabian Hambüchen in Rio seinen Traum von Gold am Reck. Schon in Peking 2008 war er der große Favorit, bot die schwierigste aller Übungen, musste sich aber mit Bronze zufrieden geben. Vier Jahre später in London schien seine Karriere zu Ende, doch Olympia-Silber motivierte ihn nochmal. Doch ausgerechnet in der Vorbereitung auf Rio quälte ihn eine Schulter-Entzündung, aber Hambüchen kämpfte sich zurück. Mit Hilfe seines Familien-Clans fand er das ideale Umfeld für den Coup seines Sportlerlebens. Unter dem Strich stehen nun 27 Medaillen bei Olympia und internationalen Meisterschaften.

DAGUR SIGURDSSON

Der sensationelle EM-Titel Anfang des Jahres, Olympia-Bronze in Rio - und der überraschende Abschied nach der kommenden WM Anfang 2017. Der Handball-Bundestrainer hat das Sportjahr 2016 auf vielfältige Weise geprägt. Dass er mit dem jüngsten aller teilnehmenden Teams den EM-Titel holen würde, hätten im Vorfeld nur die allergrößten Optimisten erwartet. Mit der Bronzemedaille in Rio bestätigte der Isländer, dass er den DHB zurück zu alter Stärke geführt hat. Umso bitterer sein nahender Abschied aus persönlichen Gründen: Nach der WM im Januar macht Sigurdsson Schluss.

CHRISTOPH HARTING

Die Leichtathletik-Saison 2016 begann für den Diskuswerfer aus Berlin mit drei ungültigen Versuchen beim Sportfest in Wiesbaden - und endete mit dem Olympiasieg in Rio de Janeiro. Einen Tag nach dem Qualifikations-Aus von Robert Harting überraschte dessen vier Jahre jüngerer Bruder mit 68,37 Metern und wurde Nachfolger des Goldmedaillengewinners von London. Für fast mehr Aufmerksamkeit als mit seinem Triumph sorgte Christoph Harting mit seinen unwürdigen Hampeleien bei der anschließenden Siegerehrung. Dies brachte ihm ihn den Sportszene viel Kritik ein.

SEBASTIAN BRENDEL

Doppel-Olympiasieger in Rio und dann auch noch deutscher Fahnenträger bei der Schlussfeier - Sebastian Brendel war selbst ganz baff. „Das ist die Woche meines Lebens, das wird mir immer in Erinnerung bleiben“, schwärmte der Ausnahmekanute im August nach seinen beiden Goldmedaillen im Canadier-Einer und im Canadier-Zweier je über 1000 Meter. Für den 28 Jahre alten Potsdamer waren es bereits die Olympiasiege zwei und drei, nachdem er schon 2012 in London einmal triumphiert hatte. Großen Anteil an der besten Olympia-Ausbeute der Rennpaddler seit Athen 2004 hatten obendrein Marcus Groß und Max Rendschmidt, die ebenfalls zweimal Gold holten.

ANDREAS TOBA

Sein unglaublicher Einsatz bei den Olympischen Spielen bleibt wohl noch lange in Erinnerung. In der Qualifikation am Boden hatte sich Toba in Rio das Kreuzband gerissen, war aber danach am Pferd noch einmal unter großen Schmerzen gestartet, um dem deutschen Team den Einzug in das Finale zu ermöglichen. Für seine große Geste wurde Toba im November mit dem Bambi ausgezeichnet.