Bradl-Abschied mit Rang 13 Deutsche Moto-Asse im Finale ohne Podest
Valencia (dpa) - Stefan Bradl hat sich trotz schwieriger Bedingungen achtbar aus der Motorrad-WM verabschiedet. Der 26 Jahre alte MotoGP-Pilot aus Zahlingen fuhr beim Saisonfinale in Valencia zwar weit hinter der Spitze und beendete seinen 173. und vorerst letzten Grand Prix mit einem 13. Rang.
Immerhin erhielt er damit aber noch einmal einige WM-Punkte. Das war nicht zu erwarten, nachdem an seiner Werks-Aprilia des ehemaligen Moto2-Weltmeisters am Morgen im Warm-up noch der Kupplungskorb explodiert war.
Wie Bradl hatten die anderen deutschen Asse zum Saison-Abschluss keine Siegchance in ihren Klassen. Moto3-Pilot Philipp Öttl wurde Achter. In der Moto2 belegte Jonas Folger aus Schwindegg ebenfalls Platz acht, Marcel Schrötter aus Pflugdorf wurde Zehnter, Sandro Cortese aus Berkheim stürzte in der Anfangsphase des Rennens und schied aus.
Die drei Weltmeister - der Südafrikaner Brad Binder in der Moto3, Johann Zarco aus Frankreich in der Moto2 und Marc Marquez aus Spanien in der MotoGP - standen schon vor den Finalrennen fest.
Die Valencia-Bilanz war aus deutscher Sicht ein Spiegelbild der gesamten Saison. Insgesamt stehen sechs Podestplätze zu Buche, für die Folger fast im Alleingang sorgte. Ein Sieg in Brünn, dazu je zwei zweite und dritte Plätze schaffte der Schwindegger. Er war damit auch im Gesamtklassement als Siebter bester Deutscher. Sein Teamkollege Sandro Cortese kam in Japan einmal auf Platz drei.
Folger war zwar bester Deutscher, dennoch blieb er hinter den Erwartungen. Am ehesten hatte man von ihm erwartet, in den Kampf um die WM-Krone einzugreifen. „Jonas fehlte die Konstanz. Wir haben versucht, es hinzubekommen, aber leider haben wir es nicht geschafft“, sagte Team-Chef Jürgen Lingg. Er wird in der nächsten Saison nicht mehr mit Folger arbeiten. Die Pilot wechselt ins Tech3-Yamaha-Team in die MotoGP.
Bradl, bislang klassenhöchster deutscher Pilot, bekam von seinem Aprilia-Team keinen neuen Vertrag und fährt 2017 in der Superbike-WM. Sein Jahr verlief ordentlich. Die Aprilia steckt noch in der Entwicklung und gehörte von vornherein nicht zu den Anwärtern auf vordere Platzierungen. Sechsmal schaffte es der Zahlinger in die Top Ten. „Ich denke schon, dass ich ordentliche Ergebnisse abgeliefert habe“, meinte Bradl.
Die anderen Deutschen enttäuschten. Cortese fand erst im letzten Saisondrittel wieder zu sich. Marcel Schrötter, der im nächsten Jahr Folgers Platz neben Cortese einnehmen wird, blieb trotz verbesserten Materials hinter den Erwartungen und schaffte es nicht, annähernd an die Podestplätze heranzufahren. Philipp Öttl war in der Moto3 zu oft auf sich allein gestellt. Drei Top-Fünf-Plätze zeigen aber das Potenzial des 20-Jährigen.