Finale Tests in Barcelona: Feintuning und ein Debüt

Barcelona (dpa) - Testen nur noch bis Sonntag. Die Vorbereitung auf die neue Formel-1-Saison geht in die alles entscheidende Phase. Insgesamt noch einmal vier Tage, Ort des Geschehens ist wieder der Circuit de Catalunya bei Barcelona.

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Längst ist aber nicht alles klar, was die neue WM bringen wird. Kann Mercedes seine Vormachtstellung behaupten? Ein paar Eindrücke und Stimmungen vor den finalen Auftritten:

MERCEDES - das deutsche Werksteam zeigte noch nicht sein ganzes Potenzial. Drehte teilweise unglaublich viele Runden ohne große Probleme - die Beständigkeit war in der vergangenen Saison noch das einzige Manko. Die Testbestzeiten überließen Weltmeister Lewis Hamilton und Vizechampion Nico Rosberg bisher anderen, so wie:

FERRARI - der neue Rennstall von Sebastian Vettel. Die Freude über die bisherigen Testauftritte ist bei allen spürbar. Teamchef Maurizio Arrivabene will von den Zielen - zwei Siege - nicht abrücken. Der überarbeitete Motor muckte kaum und erwies sich als schnell. Auf jeden Fall hinterließ der neue SF-15T sogar einen besseren Eindruck als das neue Auto vom letztährigen Mercedes-Verfolger:

WILLIAMS - die Nummer zwei der vergangenen Saison. Für die finalen Testfahrten soll es ein Update für den neuen Wagen von Valtteri Bottas und Felipe Massa geben. Bislang war die Arbeit ebenfalls auf Beständigkeit ausgelegt, auch Boxenstopps wurden reichlich geübt. Die Feinarbeit am Auto soll nun kommen. Darüber froh wäre:

FORCE INDIA - der Arbeitgeber von Nico Hülkenberg. Endlich auch mit dem neuen Auto. Finanzprobleme bremsten das indische Team bislang. Beim ersten Test war Force India gar nicht dabei, beim zweiten mit einem alten Wagen. Allerdings trifft der VJM08 erst am Freitag ein! Das simple Ziel dann: So viel fahren wie möglich. So wie auch von:

MCLAREN - das Team mit den Ex-Weltmeistern Jenson Button und Fernando Alonso. Letztgenannter fehlt in Barcelona. Nicht nur deswegen ein holpriger Beginn in die groß angekündigte neue Ära von McLaren-Honda. Der japanische Hersteller macht die Lernphase durch, die die anderen Teams vor einem Jahr teilweise sehr schmerzvoll mit ihren hochkomplizierten Antrieben durchlebten, so wie:

RED BULL - das Ex-Team von Vettel, für das es bei den Testfahrten in diesem Jahr deutlich besser läuft. Wenn auch noch nicht problemlos. Aber Gute-Laune-Mann Daniel Ricciardo, womöglich wieder einer der Mercedes-Duo-Herausforderer, stellte bereits fest: „Das Auto fühlt sich gut an.“ So wie vor allem anfangs auch der Wagen von:

SAUBER - das Team, das sich wieder gefangen zu haben scheint. Machte einen starken Eindruck mit dem neuerdings durch die Partnerschaft mit einer brasilianischen Bank knallblauen Auto bei den ersten Tests. Ein paar Schwierigkeiten für Debütant Felipe Nasr - aus Brasilien - und Marcus Ericsson zuletzt in Barcelona. Andersrum lief es für:

LOTUS - das Team, das in dieser Saison auch auf Mercedes-Power setzt. Seinen Wagen zunächst aber nicht rechtzeitig nicht fertig bekam. Dann aber zuletzt in Barcelona einen vielversprechenden Eindruck machte. Der Franzose Romain Grosjean fuhr die schnellste Runde von allen. Einen insgesamt positiven Eindruck hinterließ:

TORO ROSSO - das Team, das als einziges gleich zwei Rookies in die Rennen schicken wird. Carlos Sainz Junior und Max Verstappen machten ihre Sache bislang schon sehr, sehr ordentlich. Teamchef Franz Tost lobte den 20-jährigen Sainz und den 17-jährigen Verstappen bereits als schnelle Lerner, die Konstanz und Reife zeigten.