Australier toben: „Grand Farce“ um Ricciardo

Melbourne (dpa) - Die australischen Formel-1-Fans sind außer sich. Der Grand Prix in Melbourne verkam für die Gastgeber zur „Grand Farce“, wie die „Herald Sun“ in fetten Lettern titelte.

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Die Freude über den ersten „Aussie“, die „neue nationale Sensation“ auf dem Podium beim Formel-1-Heimrennen hatte nur fünf Stunden gedauert. Die Reporter der Zeitung „The Age“ hatten es nicht mehr rechtzeitig geschafft: In ihrer Montagausgabe grinste Sebastian Vettels Teamkollege Daniel Ricciardo noch von der Titelseite. Daneben stand geschrieben: „Wenn Zweiter wie ein Sieger ist.“

Regelverstoß von Red Bull hin oder her: Mit der Urteilsfindung bis Minuten vor Mitternacht erwies sich die Formel 1 einmal mehr einen Bärendienst. Fünf Stunden nach dem Rennende wurden die Plätze hinter Sieger Nico Rosberg neu verteilt. „Dunkelheit brach über die schöne neue Formel-1-Welt herein“, befand der britische „Telegraph“.

In einer dreiseitigen Mitteilung versuchten die Rennkommissare den Verstoß gegen die erlaubte Benzindurchfuhr-Menge im Red Bull zu erklären. Zehn Punkte wurden aufgeführt, dazu insgesamt zehn Unterpunkte. „Ein schmutziges Nachspiel“, wetterte die „Herald Sun“ weiter. Und es ist noch nicht vorbei. Red Bull hat bereits einen Protest gegen die Disqualifikation Ricciardos angekündigt.