Bitter, bitter: Rosberg, der Überholte von Bahrain
Sachir (dpa) - Nach knapp 13 Kilometern war die Herrlichkeit beim Großen Preis von Bahrain für Pole-Mann Nico Rosberg schon wieder vorbei. Der Mercedes-Pilot avancierte am Sonntag zum Dauer-Überholten in der Wüste von Sachir.
Der 132. Grand Prix seiner Formel-1-Karriere entwickelte sich zu einer Demütigung über 57 Runden. „Die Freude ist leider dahin. Heute Morgen hab ich mich noch gefreut: Erster Platz, Pole, das wird was“, schilderte der Wiesbadener niedergeschlagen. „Das ist sowas von ernüchternd. Grausam“, klagte der Rosberg.
Ein Jahr und fünf Tage hatte Rosberg auf die zweite Pole Position seiner Karriere warten müssen. Dann endlich. Einen Neustart in die Saison erhoffte er sich am Samstag bereits, nachdem er zwei der drei Rennen zuvor nicht mal beenden konnte. Allerdings mischten sich schon nach dem ersten glückseligen Pole-Moment leichte Zweifel drunter, ob der neue Silberpfeil auch im Rennen ganz vorne mitfahren könnte. „Da darf man nicht zu selbstbewusst werden. Es wird eng zugehen, keine Frage“, meinte Rosberg. Das breite Grinsen war da schon einer leicht nachdenklichen Miene gewichen.
Nachdem die Konkurrenten im Rennen links und rechts an ihm vorbeigejagt waren, blieb nur noch ein gequältes Lächeln übrig. „Ich bin nur rumgerutscht, von Runde eins ab. Dann waren natürlich die Hinterreifen komplett kaputt“, klagte Rosberg, den sich der spätere Sieger Sebastian Vettel auf der dritten Runde als erster geschnappt hatte.
Danach ging es munter weiter. Nach neun der insgesamt 57 für ihn qualvollen Runden hatte Rosberg bereits vier Plätze verloren. Besser wurde es nicht. „Beim Nico ging es rückwärts“, lautete das ernüchternde Fazit von Team-Aufsichtsratschef Niki Lauda. Teamkollege Lewis Hamilton sagte: „Ich weiß gar nicht, wie groß das Problem ist, das wir haben. Bei Nicos Auto war irgendwas falsch, ein komplettes Desaster. Ich dachte, wir hätten alle Probleme gelöst. Wir müssen da was machen.“
Immerhin fuhr Hamilton - vor einer Woche von der Pole noch auf dem Podest als Dritter in China gelandet - vom neunten Startplatz auf den fünften Rang vor. Mit nunmehr 50 Punkten aus vier Rennen hat der Weltmeister von 2008 sogar schon einen Zähler mehr als Vorgänger Michael Schumacher in der gesamten vergangenen Saison. Für Rosberg kein Trost.