Daimler stellt Formel-1-Engagement nicht infrage
Stuttgart (dpa) - Der Autobauer Daimler stellt trotz bisheriger Sieglosigkeit seines Mercedes-Rennstalls das Formel-1-Engagement weiterhin nicht infrage. „Wir sind in diesem Sport langfristig engagiert“, sagte Vorstandschef Dieter Zetsche in Stuttgart.
Er räumte ein, das Abschneiden in den vergangenen beiden Saisons sei nicht zufriedenstellend gewesen. Es dauere aber Jahre, bis sich ein neues Team zusammengefunden habe, meinte Zetsche.
Mercedes tritt seit 2010 als Werksteam an. Der Autobauer hatte den BrawnGP-Rennstall nach dessen WM-Gewinn übernommen. Seitdem wartet das Team mit Rekordweltmeister Michael Schumacher und Landsmann Nico Rosberg als Fahrer auf den ersten Sieg. Schumacher schaffte es seit seiner spektakulären Rückkehr nicht einmal aufs Podest.
Er sei zuversichtlich, dass in der neuen Zusammenstellung eine Spitzenposition möglich sei, sagte Zetsche. In diesem Jahr habe man sich vorgenommen, über den bisherigen vierten Platz in der Teamwertung hinauszukommen. 2011 war Mercedes (165 Punkte) in der Konstrukteurswertung mit deutlichem Rückstand hinter Red Bull (650), McLaren (497) und Ferrari (375) gelandet.
Schumacher hatte sich nach Abschluss seiner anderthalb Testtage mit einem Vorjahresmodell in Jerez de la Frontera mit Erfolgsprognosen zurückgehalten. „Ich habe den ganzen Winter keine Prognosen rausgegeben. Ich werde daran nicht viel ändern“, hatte er am Mittwoch gesagt. Bei seiner ersten Pressekonferenz nach der Comeback-Verkündung hatte Schumacher noch von Siegen und Titeln gesprochen.
Nun aber muss die kommende Saison zeigen, ob der siebenmalige Champion seinen Vertrag bei Mercedes verlängert. Dabei dürfte der neue Silberpfeil maßgeblich für Erfolg und Misserfolg sein. Vorgestellt werden soll er offiziell zu Beginn der zweiten Testphase am 21. Februar auf dem Circuit de Catalunya bei Barcelona.
Würden beide Seiten wieder übereinkommen, wäre eine Fortsetzung eine attraktive Möglichkeit, sagte Zetsche über eine mögliche Vertragsverlängerung mit Schumacher: „Er ist nach wie vor die Ikone des Motorsports.“ Der Zeitpunkt werde sich ergeben, hatte Schumacher in Jerez zur Entscheidung über die weitere Karriere gesagt.