Das Problem ist grundsätzlich
All jene Begeisterung, die Mercedes am Sonntag zurecht durch Hockenheim trug, ist in diesen Tagen durchaus trügerisch. Im Programmheft zum Großen Preis von Deutschland war Michael Schumacher ein großes Thema.
Auf der Tribüne war es der Held von einst auch. Alle bangen mit ihm.
Als er noch für Ferrari Erfolg um Erfolg einfuhr, waren mehr als 100 000 Zuschauer an den Rennsonntagen in Hockenheim. Heute sind die Veranstalter froh, wenn — wie Sonntag — 52 000 kommen. Vor zwei Jahren waren noch 60 000 da — Tendenz fallend.
Dabei hat Deutschland nach wie vor Typen. Sebastian Vettel. Und Nico Rosberg, der sich mit Teamkollege Lewis Hamilton einen erbitterten Spitzenkampf liefert, wie es ihn lange nicht gab. Und doch scheinen die deutschen Fans das Interesse zu verlieren.
Bei RTL sinken die Zuschauerzahlen im Millionenbereich, an den Strecken ist weniger los. Die Formel 1 hat ein grundsätzliches Problem. Sie muss sich wandeln. Wieder lautere Motoren wären ein erster Schritt, einfachere Regeln und damit durchschaubarere Rennen der nächste. Und natürlich Vollgas von Anfang bis Ende — und kein Spritsparen. Der Fan will spannende Rennen sehen, die nicht wegen der Reifen gewonnen werden. Sondern wegen des besseren Fahrers.