Ecclestone warnt vor einem Ende seiner Amtszeit
Sao Paulo (dpa) - Bernie Ecclestone hat vor möglichen Folgen gewarnt, wenn er sein Amt als Formel-1-Geschäftsführer nicht mehr ausüben würde.
„Eines Tages, wenn ich nicht da sein werde, wird eines der größten Probleme sein, dass ich wirklich gute Beziehungen zu den Rennpromotern habe“, wurde der Brite in der britischen Zeitung „Independent“ zitiert.
„Manche von denen haben mir gesagt: 'Wenn Du nicht da bist, sind wir es auch nicht'. Das ist die Gefahr“, betonte Ecclestone, dem in Deutschland eine Anklage wegen Bestechung droht. Sollte es dazu kommen, würde die Königsklasse des Motorsports wohl mit einem Schlag ohne ihren Chef auskommen müssen.
Ecclestone lenkt seit rund dreieinhalb Jahrzehnten die Formel 1. Dem 82-jährigen wird vorgeworfen, dem früheren BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky beim Verkauf der Formel-1-Anteile vor sechs Jahren an das Investmentunternehmen CVC rund 44 Millionen Dollar Schmiergeld gezahlt zu haben. Ecclestone beteuert immer wieder, dass er sich erpresst gefühlt habe.
Jüngst reichte zudem die US-Investmentfirma Bluewater Communications Holdings eine Klage ein. Sie behauptet, damals ein höheres Angebot für den Kauf der Formel 1 abgegeben, aber den Zuschlag nicht bekommen zu haben.
Ecclestone unterstrich unterdessen im „Independent“ die Bedeutung seiner Rolle in der Formel 1. Die Promoter würden ihm vertrauen und wollten nicht, dass er aufhören würde, sagte er: „Das ist eine ziemlich wichtige Angelegenheit.“ Er denke darüber zwar nach, aber er werde es nicht tun, sagte Ecclestone zu einem möglichen Rücktritt. Ob und wann die Staatsanwaltschaft Anklage erhebt, ist derzeit offen.