Legendäre Rennstrecke Ein Mythos namens Monaco - Red Bull feiert Formel-1-Jubiläum

Monte Carlo (dpa) - Der Party-Prachtbau von Red Bull hat natürlich wieder im Port Hercule angelegt. Im zentralen Jachthafen von Monaco empfängt das Formel-1-Team von Daniel Ricciardo und Max Verstappen seine Gäste auf einem schwimmenden Mannschaftsquartier.

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Die Stars und Sternchen im Fürstentum können vom Pool oder Sonnendeck aus den Blick auf die sündhaft teuren Jachten im Hafenbecken nahe der Zielgerade genießen. Dort soll am Sonntag (15.10 Uhr) auch die große Party von Red Bull starten. Der 250. Grand Prix von Sebastian Vettels früherem Rennstall wäre ein perfekter Zeitpunkt zum Siegen.

Dass die Zeit Spuren hinterlassen hat, lässt sich vielleicht am besten an Christian Horner beobachten. Seit der ersten Saison des Rennstalls 2005 ist er Teamchef. Das dichte braune Haar des Briten ist an einigen Stellen angegraut. Verheiratet ist Horner mittlerweile mit dem früheren „Spice Girl“ Geri Halliwell.

Eine Neuauflage seines Auftritts in Monaco 2006 lässt sich nur schwer vorstellen. Damals holte David Coulthard als Dritter den ersten Podestplatz für Red Bull. Horner musste eine Wettschuld einlösen und sprang nur mit einem Supermanumhang bekleidet in den Pool auf dem Team-Tempel.

„Die Zeit war extrem schön, ich habe sie sehr genossen. Man bereut nichts, wenn man zurückschaut“, sagte Vettel, der 2009 in China Red Bull den ersten Grand-Prix-Sieg bescherte. „Rückblickend war es der Auftakt für etwas ganz Großes.“ Von 2010 an holte Red Bull, das Getränke-Milliardär Dietrich Mateschitz von Jaguar übernommen hatte, mit Vettel vier Fahrer- und vier Konstrukteurtitel in Serie.

Das alles liegt fünf Jahre zurück. Vettel fährt längst für Ferrari, und Red Bull setzt auf andere Piloten. Ricciardo und Verstappen zeigten mit Platz eins und zwei in den ersten beiden Trainingseinheiten, dass ein Sieg in Monaco möglich ist. „Das war ein guter Start“, sagte Ricciardo. „Ich bin mir aber sicher, dass in der Qualifikation am Samstag Ferrari und Mercedes Druck aufbauen.“

Am Fuße des Fürstenpalasts interessieren solche Aussagen manch einen Besucher nur wenig. Fans schwärmen vielleicht vom Formel-1-Mythos Monaco, der durchgehend seit 1955 ein unvergleichlicher Adrenalinkick für die Fahrer ist. Alberto Ascari stürzte damals in seinem Lancia ins Hafenbecken; Ayrton Senna errang 1988 die Pole Position mit der vielleicht perfektesten Formel-1-Runde, die je gedreht wurde.

Für manche Besucher ist das uninteressant. Sie wollen vielmehr dem Glamour nachspüren, die Schönen und Reichen inmitten dieser Betonblöcke erspähen, für kurze Zeit Teil von zügellosen Partys sein. Hollywood-Schauspieler wie Michael Fassbender oder Models wie Barbara Palvin besuchen das Event - auch wenn die Dichte an globaler Prominenz über die Jahre schon mal größer war.

Der Glamour hat jedoch auch andere Seiten. Da bräunen sich auf den Jachten verlebte Möchtegernmodels, schräge Paradiesvögel fallen durch schlechte Manieren und erhöhte Alkoholpegel auf. Ästhetisch ist das nicht. „Wenn man es sich aussuchen kann, will man Weltmeister werden und gleich dahinter Monaco gewinnen“, sagte der zweimalige Gewinner Vettel. „Es ist aber nicht mein Ort zum Leben und Verweilen.“