Ermittlungen in Finanzaffäre um F1-Rennen in Valencia

Valencia (dpa) - Die spanische Justiz leitet wegen angeblicher finanzieller Unregelmäßigkeiten bei den Formel-1-Rennen in Valencia Ermittlungen gegen die damalige Regionalregierung ein.

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Der Oberste Gerichtshof in der Mittelmeermetropole gab einem Antrag der Staatsanwaltschaft für Korruptionsvergehen statt. Wie das Gericht mitteilte, richten sich die Ermittlungen gegen Valencias damaligen Regierungschef Francisco Camps, die frühere Sportministerin Lola Johnson und den Ex-Rennfahrer Jorge Martínez „Aspar“.

Die Staatsanwaltschaft hatte den Vorwurf erhoben, dass die Rennen in der Hafenstadt in der Zeit von 2008 bis 2012 nicht - wie offiziell angegeben - von Aspars Unternehmen Valmor Sports veranstaltet worden seien. Dies sei nur eine Scheinfirma mit zwölf Mitarbeitern gewesen, hinter der sich in Wirklichkeit die Regionalregierung verborgen habe. Camps habe dem Formel-1-Chef Bernie Ecclestone die Finanzierung der Rennen garantiert.

Bei der Auflösung der Scheinfirma soll die Regionalregierung Schulden in Millionenhöhe von Valmor Sports übernommen haben. Die Staatsanwaltschaft wirft den Beschuldigten Veruntreuung staatlicher Gelder und Amtsmissbrauch vor. Camps war 2011 als Regierungschef zurückgetreten, weil er mit einem anderen Korruptionsskandal in Verbindung gebracht wurde. Auf dem Rundkurs im Hafengelände von Valencia werden seit 2012 keine Formel-1-Rennen mehr ausgetragen.