Ferrari-Boss Montezomolo: Alonso ein bisschen wie ich

Berlin (dpa) - Präsident Luca di Montezomolo hat seine Standpauke für Fernando Alonso verteidigt und noch einmal bekräftigt, dass die Marke Ferrari über jedem Fahrer der Scuderia steht. Alonsos Enttäuschung sei verständlich gewesen.

„Aber ich mochte gewisse Meinungen nicht, ein paar Worte, einige Wutausbrüche. Und das habe ich gesagt...“, erklärte di Montezemolo in einem Interview der italienischen Zeitung „Corriere della Serra“. „Ich habe jeden daran erinnert, inklusive die Fahrer, dass Ferrari vor allem anderen kommt. Das Team hat Priorität.“

Der Ferrari-Präsident hatte sich seinen Starpiloten ausgerechnet an dessen 32. Geburtstag zur Brust genommen. Er hatte Demut und Ruhe eingefordert, nachdem Alonso nach dem Großen Preis von Ungarn sich ein anderes Auto zum Ehrentag gewünscht und die Leistung des aktuellen Wagens klar kritisiert hatte.

„Er muss einfach dran denken, dass man zusammen gewinnt und zusammen verliert“, sagte Montezomolo. Er nahm aber auch die Mannschaft um Alonso in die Pflicht: „Ferrari muss ihm ein Auto hinstellen, mit dem er aus den ersten beiden Reihen starten kann.“ Auf eine Pole wartet Alonso in dieser Saison bislang vergeblich.

Di Montezomolo konnte den Zorn des stolzen Spaniers, der seit seinen beiden WM-Titeln 2005 und 2006 um seinen dritten Triumph kämpft, aber auch aus persönlichen Gründen durchaus nachvollziehen. „Es ist ein bisschen wie ich: Er will gewinnen“, sagte der Ferrari-Präsident.

Muss er auch, um Weltmeister und Spitzenreiter Sebastian Vettel nach der vierwöchigen Sommerpause doch noch abzufangen. Nach 10 von von 19 Rennen liegt Alonso auf Rang drei der WM-Wertung. Er hat aber bereits 39 Punkte Rückstand auf den Red-Bull-Star aus Heppenheim. Zweiter ist Kimi Räikkönen im Lotus (38 Punkte weniger als Vettel).