Früherer Ferrari-Chef Montezemolo fordert mehr Experten
Berlin (dpa) - Der ehemalige Ferrari-Chef Luca di Montezemolo hat ein Ende der Alleinherrschaft von Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone gefordert.
Die Besitzer der Rennserie sollten dem Briten „Experten etwa für Finanzen, für Marketing und die Digitalwelt“ an die Seite stellen, mahnte Montezemolo in einem Interview des „Manager Magazins“ an. Gemeinsam mit diesen Top-Fachleuten solle der 84 Jahre alte Ecclestone eine zukunftsfähige „Strategie 2020“ erstellen und „für einen glatten Übergang sorgen“.
Montezemolo hält für die kriselnde Formel 1 dringend Investitionen durch die Rechte-Inhaber, die Investmentfirma CVC, für notwendig. Der PS-Zirkus müsse seine Show verbessern und für mehr Spannung sorgen. „Sie benötigt besseren Zugang zu jungen Menschen, zum Beispiel über soziale Netzwerke“, urteilte der Italiener.
Zudem müsse die Rennserie „aufpassen, dass Deutschland als einer der Kernmärkte nicht verloren geht“. Die Zuschauerzahlen am Nürburgring und in Hockenheim waren in den vergangenen Jahren rückläufig, auch die TV-Einschaltquoten in Deutschland sanken. In diesem Jahr wurde der deutsche Grand Prix abgesagt, weil keine finanzielle Einigung mit Ecclestone erzielt werden konnte.
Für Montezemolo ist angesichts der Krisensymptome Eile geboten. „Sonst wird es wirklich gefährlich für die Formel 1“, sagte der 67-Jährige, der im Vorjahr nach 23 Jahren seinen Posten als Ferrari-Vorstandschef geräumt hatte.