Gedanken ans Finale 2006 - Schumi von Senna gerammt

Sao Paulo (dpa) - Zwischenzeitlich Letzter, vorzeitig überrundet: Michael Schumacher wollte seinen Wagen am liebsten abstellen. „Ich habe gedacht, welchen Sinn es noch hat, das Rennen noch zu Ende zu fahren“, gab der Formel-1-Rekordweltmeister n Sao Paulo zu Protokoll.

Ausgerechnet Lokalmatador Bruno Senna, über dessen Onkel Ayrton Senna Schumacher in den Tagen vor dem Großen Preis von Brasilien einmal mehr ehrfurchtsvoll gesprochen hatte, warf den Kerpener mit einer ungestümen Aktion noch weiter im Feld nach hinten.

„Michael war stark auf dem Vormarsch bis zur Berührung mit Senna - der Plattfuß als Folge kostete Michaels Rennen, das vom Speed her zwischen Rang sechs und acht hätte enden können“, betonte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. „Sehr ärgerlich“, fand Schumacher den Vorfall, für den Lotus-Renault-Pilot Senna eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt bekam. Schumachers Rennen konnte das nach einer verkorksten Qualifikation aber auch nicht mehr retten.

Für Schumacher war es jedoch auch ein kleines Déjà-Vu-Erlebnis. „Das hat mich sofort an 2006 erinnert. Ähnliche Situation, gleiche Konsequenz“, meinte der 42-Jährige, der im letzten Rennen seiner ersten Karriere wie auch am Sonntag vom zehnten Platz gestartet war. Auf dem Weg nach vorn holte er sich einen Plattfuß. Wie diesmal auch, als Senna mit seinem Wagen Schumachers Mercedes gleich zweimal touchierte. Nach dem notwendigen Reifenwechsel fiel der siebenmalige Weltmeister auf den letzten Platz zurück.

Auch im 38. Versuch wurde es also nichts mit dem ersten Podestplatz im Silberpfeil für den 91-maligen Grand-Prix-Gewinner. Nachdem er 2010 noch dreimal auf den vierten Rang gefahren war, klappte das in diesem Jahr nur noch einmal. Für seinen Teamkollegen Nico Rosberg schlagen gar nur zwei fünfte Rängen in der abgelaufenen Saison als beste Resultate zu Buche. In Sao Paulo wurde der Wiesbadener Siebter.

Schumacher bleibt aber kämpferisch. „Es überwiegt schon die Freude auf das nächste Jahr“, sagte er in Sao Paulo. „Wenn ich sehe, wie unsere Jungs arbeiten, lässt mich das hoffen, dass wir als Mercedes besseren Zeiten entgegensehen.“