Hinter Strahlemann Vettel glückliche deutsche Gesichter
São Paulo (dpa) - Die wichtigste Erkenntnis für die deutschen Formel-1-Rivalen von Sebastian Vettel steht schon vor dem Finale fest: Das meiste würden sie genauso wieder machen.
„Ich bin jetzt in meinem dritten Jahr als Formel-1-Fahrer und kann sagen, dass ich immer sehr konstant an meinem Maximum und dem des Autos gewesen bin“, sagte Nico Hülkenberg vor dem Großen Preis von Brasilien, bei dem er schon zweimal für großes Aufsehen hat sorgen können, in einem dpa-Interview. Landsmann Nico Rosberg lobte die „Mega-Leistung“ von Mercedes, sich vom fünften auf den aktuell zweiten Platz der Teamwertung zuverbessern. „Ich selbst kann auch ganz happy sein, da ich mich von einem auf derzeit zwei Siege gesteigert habe“, fügte Rosberg hinzu.
Neben Vettel, der nur dreimal in den bisherigen 18 Rennen nicht auf dem Podest stand (zweimal Vierter/ein Ausfall), schaffte es allerdings nur Rosberg von den insgesamt vier deutschen Piloten aufs Podium. Der Sieg bei seinem Heimrennen in Monte Carlo bleibt ihm dabei als das Highlight in Erinnerung. „Das ist das berühmteste Rennen der Welt“, betonte Rosberg. „Das musst du gewinnen. Diesen besonderen Moment danach zu feiern mit dem ganzen Team, den Freunden und der Familie war etwas ganz großes. Das habe ich sehr genossen.“Zumal er den Siegerpokal auch mit nach Hause nehmen durfte. „Jetzt hat er bei mir in der Küche einen Ehrenplatz.“
Außer in Monaco triumphierte er auch in Silverstone, ferner ein zweiter und ein dritter Platz, dazu immer unter den Top Ten, wenn Rosberg in diesem Jahr die Zielflagge sah. „Wir haben einen großen Schritt gemacht in Richtung einer Erfolgsära der neuen Silberpfeile“, meinte Rosberg. Auf die Frage, was er rückblickend anders machen würde, antwortete er: „Nicht viel.“
Aufs Podium schafften es Hülkenberg im Sauber und Adrian Sutil im Force India zwar nicht. Beide hatten zudem mit schwankenden Leistungen und vor allem Sutil mit vier Ausfällen zu kämpfen. Dennoch überwog bei Hülkenberg ebenfalls Zufriedenheit.
In fünf der vergangenen sieben Rennen raste der wie Rosberg ehemalige Meister der Nachwuchsklasse GP2 gleich fünf Mal unter die besten Zehn. Herausragend seine Leistung in Südkorea. „Es war eine richtig geile Sache, das Rennen als Vierter zu beenden. Auch die Art, wie wir es gemacht haben, erst Fernando (Alonso), dann Lewis (Hamilton) hinter mir gehalten“, erinnerte sich Hülkenberg, der trotz starker Leistungen weiterhin um seine Zukunft in der Formel 1 kämpfen muss.
In der Vergangenheit war für den 26-Jährigen Brasilien immer ein gutes Pflaster. 2010 holte er auf dem Autódromo Carlos Pace seine erste und bislang einzige Pole. Im vergangenen Jahr führte er das Rennen 30 Runden lang an. Ein Chance bleibt also auch den deutschen Landsmännern von Seriensieger Vettel im Red Bull noch, die eigene Bilanz 2013 noch weiter aufzupolieren.
Die Saison der deutschen Piloten vor Grand Prix in Brasilien:
Sebastian VETTEL (Weltmeister/Red Bull)
Siege: 12
Podiumsplätze (gesamt): 15 (12 Siege/1x Zweiter/2x Dritter)
Poles: 8
Top-Ten-Platzierungen (gesamt): 17
Schnellste Rennrunde: 7
Schlechtestes Ergebnis: 4. Platz (zweimal)
Ausfälle: 1
Nico ROSBERG (WM-6./Mercedes)
Siege: 2
Podiumsplätze (gesamt): 4 (2 Siege/1x Zweiter/1x Dritter)
Poles: 3
Top-Ten-Platzierungen (gesamt): 15
Schnellste Rennrunde: -
Schlechtestes Ergebnis: 9. Platz (dreimal)
Ausfälle: 3
Nico HÜLKENBERG (WM-11./Sauber)
Siege: -
Podiumsplätze (gesamt): -
Poles: -
Top-Ten-Platzierungen (gesamt): 9
Schnellste Rennrunde: -
Schlechtestes Ergebnis: 19. Platz
Ausfälle: 1
Adrian SUTIL (WM-13./Force India)
Siege: -
Podiumsplätze (gesamt): -
Poles: -
Top-Ten-Platzierungen (gesamt): 8
Schnellste Rennrunde: -
Schlechtestes Ergebnis: 20. Platz
Ausfälle: 4