Neue Regeln für Machtwechsel in der Formel 1

Die Experten glauben, dass auch Weltmeister Vettel Probleme bekommen könnte.

São Paulo. Weltmeister Sebastian Vettel gönnt sich nach dem letzten Saisonrennen bis Weihnachten erst einmal ein bisschen Leerlauf und Ruhe.

Seinen Teamchef Christian Horner indes beschäftigt derzeit vor allem eine Frage: Wird das seit vier Jahren dominierende Team auch 2014 das Formel-1-Feld anführen? Und wird es wieder zu einem Kampf vor allem zwischen Red Bull, Mercedes und Ferrari kommen?

Horner, eigentlich Fachmann für solche Fragen, wagt keine Prognose. „Es ist unmöglich, das vorherzusehen, bis wir in Melbourne sind und sehen, welchen Einfluss die Antriebseinheiten haben werden.“

Denn die Formel 1 steht vor gravierenden Veränderungen. Die V8-Saugmotoren, mit denen Vettel seine vier Titel einfuhr, sind seit dem Finale am Sonntag in Brasilien Geschichte. Nächstes Jahr fahren die Autos mit schriller klingenden Sechszylinder-Turbomotoren. Hinzu kommen ein komplexeres Hybridsystem mit 160 PS Zusatzpower und massive aerodynamische Einschnitte.

„Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass 2014 die größte technische Veränderung in der Geschichte dieses Sports mit sich bringt“, betonte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. „2014 wird das Jahr der Innovation, in dem ein kleineres Team ein starkes Konzept und gute Ideen finden und auftrumpfen kann.“

Gleichwohl rechnen die meisten damit, dass die gut situierten und personell stark aufgestellten Rennställe Red Bull, Mercedes, Ferrari und McLaren mit der Radikalreform am besten fertig werden.

Also bleibt am Ende alles, wie es war? Ein dominierender Vettel an der Spitze und dann erst einmal lange nichts? Das muss nicht passieren. Vettels Teamchef jedenfalls macht sich auf mögliche Überraschungssieger gefasst.

„Am Anfang der Saison kann das schon sein, weil die Zuverlässigkeit einfach einer der Schlüsselfaktoren ist“, sagte Horner. Erwischen kann es mit den nagelneuen Autos jeden. Die Testphasen werden kaum ausreichen, die diesmal möglicherweise massiveren Kinderkrankheiten bis zum ersten Saisonrennen am 16. März in Melbourne auszumerzen. dpa