Neuer Hamilton-Vertrag zu „99,6 Prozent“ fix

Brackley (dpa) - Mit Mercedes befindet sich Lewis Hamilton auf der Zielgeraden zu einem neuen Vertrag, die Konkurrenz von Ferrari und Sebastian Vettel wird den Weltmeister noch länger beschäftigen.

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„Ehrlich, es ist zu 99,6 Prozent durch. Es gibt keine Verhandlungen mehr, es dreht sich nur noch um rechtliche Belange“, zitierten britische Medien den 30-Jährigen übereinstimmend in Sachen Vertragsverlängerung.

Vettels ersten Sieg mit der Scuderia beim Formel-1-Rennen in Malaysia bewertet Hamilton bei weitem nicht als Eintagsfliege. „Ich denke nicht, dass das eine einmalige Sache ist“, sagte er. „Ich denke nicht, dass sie bloß Glück hatten oder dass es Zufall war.“

In Sepang hatten sich Hamilton als Zweiter und sein Teamkollege Nico Rosberg als Dritter Vettel geschlagen geben müssen. Dank einer taktischen Glanzleistung des viermaligen Weltmeisters mit nur zwei Stopps hatte Ferrari dafür gesorgt, dass erstmals seit August 2014 beim Sieg von Daniel Ricciardo in Spa kein Silberpfeil-Pilot auf dem Treppchen ganz oben stand.

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff bezeichnete den Ferrari-Triumph im Nachhinein als Weckruf. Hamilton sieht das anders. „Es ist gut zu sehen, dass Ferrari wieder da ist“, sagte der zweimalige WM-Champion. „Ich denke aber nicht, dass das ein Weckruf war. Ich denke nicht, dass wir einen Weckruf gebraucht haben - wir haben schließlich das letzte Rennen mit einem Vorsprung von 30 Sekunden gewonnen“, erinnerte Hamilton an den Auftakt in Australien. Dort hatten der siegreiche Brite und der zweitplatzierte Rosberg Vettel als Dritten um mehr als eine halbe Minute distanziert.

Für Hamilton ist demnach das Ferrari-Hoch „kein Tritt, sondern eher ein Kneifen“, betonte er und versicherte vor dem dritten Saisonlauf in Shanghai: „Beim nächsten Rennen werden wir schneller sein.“

Dann soll es auch keine Misstöne via Boxenradio mehr geben. Mehrmals hatte sich ein gereizter Hamilton über Funk bei seinem Renningenieur beschwert. Es reichte von „Das ist der falsche Reifen“ bis „Rede nicht mit mir in der Kurve, ich wäre fast abgeflogen“. Wolff sieht das nüchtern. „Wir hatten einige merkwürdige Durchsagen“, räumte er ein. „Wenn man aber sieht, dass man den Anschluss nicht packt, ist dort eben eine gewisse Frustration, die in dir wächst.“

Zufriedenheit könnte noch in dieser Woche wegen des Vertrags-Deals zwischen Hamilton und Mercedes herrschen. „Es sollte diese Woche erledigt sein. Es gibt keinen Grund dafür, dass es nicht so sein sollte“, sagte der WM-Führende.

Wolff rechnet ebenfalls nicht mit einer Hängepartie. „Lewis kennt seinen Wert und wir kennen seinen Wert“, versicherte der Österreicher bei Sky Sports und wies auf einen grundsätzlichen Aspekt bei dem Deal hin: „Die Gehaltsstruktur ist extrem wichtig.“

Britischen Medien zufolge soll sich Hamilton nach einer langfristigen Vertragsverlängerung in einer Gehaltsriege mit Vettel nach dessen Wechsel zu Ferrari und Fernando Alonso nach dessen Rückkehr zu McLaren wiederfinden. Die BBC spekulierte von umgerechnet rund 36 Millionen Euro, die der Brite inklusive Erfolgsprämien in einer Saison verdienen könnte.

Hamilton war zur Saison 2013 von McLaren zu Mercedes gewechselt. Seitdem gewann der Mann aus Stevenage 13 Grand Prixs für die Silberpfeile - insgesamt feierte er 34 Formel-1-Siege.

Im vergangenen Jahr bescherte Hamilton, dessen ursprünglicher Vertrag Ende 2015 auslaufen würde, den Silberpfeilen dann den ersehnten WM-Titel. Stallrivale Rosberg verlängerte bereits im vergangenen Sommer seinen Kontrakt bei Mercedes „um mehrere Jahre“.