Ohne Crashtest-Siegel: Glocks erste Fahrt mit MR01
Silverstone (dpa) - Auch ohne Crashtest-Siegel für seinen neuen Wagen hat Timo Glock die Jungfernfahrt mit dem MR01 absolviert. Elf Tage vor dem ersten Freien Training durfte der Wersauer ans Steuer des schwarz-roten Wagens, der wie der neue McLaren-Mercedes keinen Höcker auf der Nase trägt.
Glock und sein neuer französischer Teamkollege Charles Pic dürfen das Auto aber nur zu Film- und Promotionzwecken auf dem Grand-Prix-Kurs in Silverstone steuern. Erlaubt sind an den beiden Tagen lediglich Demonstrations-Reifen von Pirelli, nicht die Rennpneus. Nur an den offiziellen zwölf Testtagen vor der Saison und den neuerdings erlaubten drei Tagen Anfang Mai in Mugello dürfen die Teams die Autos im Renntrimm auf die Strecke schicken.
Bedingung dafür ist allerdings ein bestandener Crashtest. Und den hat der neue Marussia noch immer nicht erfolgreich hinter sich gebracht. Das entsprechende Element habe einen inoffiziellen Test bestanden, nicht aber den offiziellen, erklärte der Technische Direktor Pat Symonds bei der Präsentation.
Anfang vergangener Woche hatte der neue Marussia den finalen Test nicht bestanden. Das mehrheitlich russische Team hatte daraufhin seine Teilnahme an den letzten offiziellen Testfahrten vor der Saison auf dem Circuit de Catalunya bei Barcelona abgesagt. Glock kam daher bislang in der Vorbereitung nur auf einige Runden im alten Marussia aus dem Vorjahr.
„Es war eine lange und frustrierende Wartezeit für alle im Team, aber nun können wir buchstäblich zurück auf die Strecke“, sagte Teamchef John Booth in einer Presseerklärung. Wegen der eingeschränkten Testmöglichkeiten musste er aber einräumen: „Während die Fahrer ein Gefühl für das Auto bekommen können, werden sie aber keine wirklichen Rückschlüsse ziehen können, bis wir in Melbourne richtig fahren werden.“
Sportlich dürfte der Rennstall mit Glock und Pic erneut vor einer herausfordernden Saison stehen. In den vergangenen beiden Jahren war Glock nicht einmal in die zweite Qualifikationsrunde gekommen. Bleibt für den deutschen Piloten zu hoffen, dass er nicht ausgerechnet an seinem 30. Geburtstag wieder ausgebremst wird. Den feiert Glock nämlich am 18. März, dem Tag des ersten Saisonrennens mit dem großen Preis von Australien in Melbourne.