Räikkönen nach Horror-Crash „im wesentlichen okay“
Silverstone (dpa) - Nach dem Horror-Crash von Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen beim Großen Preis von Großbritannien traten umgehend die Sorgen um den Finnen in den Vordergrund. Ist er verletzt? Kann er in zwei Wochen auf dem Hockenheimring wieder starten?
Silverstone (dpa) - Nach dem Horror-Crash von Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen beim Großen Preis von Großbritannien traten umgehend die Sorgen um den Finnen in den Vordergrund. Ist er verletzt? Kann er in zwei Wochen auf dem Hockenheimring wieder starten?
Die Scuderia konnte nach einer Zeit des Bangens Entwarnung geben. Räikkönen überstand den schweren Unfall „im wesentlichen“ gut. Dies teilte sein Formel-1-Rennstall über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. „Kimi ist im wesentlichen okay“, schrieb die Scuderia. „Die Prellungen sind auf seinen Knien und seinem Knöchel, und er wird bald wieder zurück sein“, zitierte die BBC einen Teamsprecher.
Räikkönen hatte den Unfallort in Silverstone humpelnd verlassen und war daraufhin im Auto des Formel-1-Arztes ins Streckenhospital gebracht worden. Später konnte er das medizinische Zentrum wieder verlassen. Wie Ferrari mitteilte, muss der 34-Jährige nun erstmal eine Pause einlegen. „Er wird aber rechtzeitig für die nächste Runde in Deutschland wieder dabei sein.“
Den „Iceman“ hatte es mit seinem Wagen in der fünften Kurve über den Bordstein hinausgetragen. Als der Finne auf den Asphalt zurückkehren wollte, verlor er bei einer Bodenwelle die Kontrolle und stieß mit Williams-Mann Felipe Massa zusammen. Räikkönens Wagen wurde gegen eine Leitplanke geschleudert und heftig beschädigt. „Ist mit Felipe alles in Ordnung?“, sei dem Rennstall zufolge das Erste von Räikkönen gewesen, was er über den Boxenfunk wissen wollte.
Sein Stallrivale Alonso schickte ihm umgehend Genesungswünsche. „Zunächst mal gute Nachrichten, es scheint, dass Kimi okay ist. Ich wünsche ihm, dass er in den nächsten Tagen wieder bei 100 Prozent ist“, schrieb der Silverstone-Sechste bei Twitter.
Massa konnte in seinem 200. Grand Prix ebenfalls nicht weiterfahren, blieb jedoch unverletzt. „Ich bin natürlich sehr enttäuscht. Das Wochenende lief von Beginn an nicht gut, das fing schon mit dem Crash am Freitag an“, sagte der Brasilianer. „Das ist ein Wochenende zum Vergessen. Aber ich hoffe, dass es Kimi gut geht.“ Massa hatte gebremst, als er Räikkönens Wagen auf sich zukommen sah und versuchte noch nach rechts auszuweichen. Die Autos trafen sich dennoch.
„Für Felipe in seinem 200. Rennen ist das so schade. Aber er hat einen Unfall verhindert, der so viel schlimmer hätte sein können“, erklärte am Sonntag die Co-Teamchefin seines Rennstalls, Claire Williams. „Die Formel 1 ist eine emotionale Achterbahn.“ Nach dem Unfall in Silverstone wurde die Rote Flagge geschwenkt. Der Grand Prix konnte erst nach rund einer Stunde fortgesetzt werden, da Arbeiten an einer beschädigten Leitplanke nötig waren.
„Das hätte viel schlimmer enden können. Wir haben ein Riesenglück, dass der Sport so sicher geworden ist“, sagte Williams-Testfahrerin Susie Wolff. „Gott sei Dank ist Kimi okay“, erklärte Mercedes-Teamaufsichtsrat Niki Lauda, der aber nicht ganz nachvollziehen konnte, warum der Finne nach seinem Ausritt so abrupt wieder auf den Asphalt aufgefahren sei.
Das 47-fache der Erdanziehungskraft wirkte nach Angaben von Ferrari auf Räikkönen bei seinem Unfall. Zum Vergleich: Auf seinen jetzigen Teamkollegen Alonso hatten beim Rennen in Abu Dhabi 2013 nach einem Riesensatz über den Randstein knapp 15G gewirkt.