Reifenflüsterer für den neuen Ferrari
Madonna di Campiglio (dpa) - Ferrari setzt auf einen neuen Reifenflüsterer. Der italienische Formel-1-Rennstall hat sich das Know How des ehemaligen Bridgestone-Entwicklungschefs Hirohide Hamashima gesichert.
Der Japaner arbeitete schon zu Michael Schumachers Erfolgszeiten eng mit der Scuderia zusammen. Nun soll er für eine bessere Abstimmung zwischen den Reifen von Pirelli und dem neuen Ferrari sorgen, der am 3. Februar enthüllt werden soll. Das bestätigte der Rennstall.
„Das diesjährige Auto bricht mit der Vergangenheit“, sagte Teamchef Stefano Domenicali laut Medienberichten in Madonna di Campiglio. „Es wird eine anderes Auto, mit neuen Konzepten, die wir in den Wagen davor nicht hatten.“
Drei Tage bevor Champion Red Bull den neuen Dienstwagen von Doppelweltmeister Sebastian Vettel in Milton Keynes am 6. Februar zeigen will, soll das Geheimnis um die neue „Rote Göttin“ gelüftet werden. Eine „sehr konventionelle Zeremonie“ kündigte Domenicali an. Sollte das Wetter in Norditalien dann mitspielen, wird das Herausforderer-Modell noch am selben Tag seine Jungfernfahrt auf der Ferrari eigenen Strecke in Fiorano absolvieren.
Am 7. Februar beginnen dann die offiziellen Testfahrten im andalusischen Jerez de la Frontera. Die Saison beginnt am 18. März mit dem Großen Preis von Australien.
Und Ferrari braucht Erfolge. Dringend. Seit 2007, als Kimi Räikkönen in einem spektakulären Finale den Titel geholt hatte, wartet die Scuderia auf einen WM-Triumph. Und vor allem Felipe Massa steht unter besonderer Beobachtung. „Wir müssen ehrlich sein: Dies wird eine entscheidende Saison für ihn und seine Zukunft“, stellte Domenicali klar. Denn nach dieser Saison endet auch der Vertrag Massas mit Ferrari.
Allerdings dürfte auch Domenicalis Posten mehr als gefährdet sein, wenn die Scuderia mit dem zweimaligen Weltmeister Fernando Alonso als unumstrittenes Zugpferd ein weiteres Jahr enttäuscht. Um das zu verhindern, verstärkte sich das Team nun auch mit Hamashima und Steve Clark, der zuletzt als Technischer Berater bei MercedesAMG war. „Wir wissen, dass die Saison wichtig und aus mehreren Gründen heikel ist“, sagte Domenicali.