Sauber-Teamchefin: „Boykott ist nicht unsere Intention“
Sao Paulo (dpa) - Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn hat versichert, dass die von großen Finanzproblemen geplagten kleineren Formel-1-Rennställe auch beim Saisonfinale in Abu Dhabi starten wollen.
„Ein Boykott ist nicht unsere Intention“, sagte sie in Sao Paulo. Monisha Kaltenborn begrüßte es, dass Lotus, Force India und ihr Team am Rand des Großen Preises von Brasilien an diesem Wochenende „in einem Dialog“ mit dem Rechtebesitzer CVC stünden.
Die Teamchefin stellte aber klar, dass es nicht nur um den Austausch von Ideen gehe: „Es muss etwas passieren.“ Die drei rebellierenden Rennställe fordern vor allem eine gerechtere Verteilung der Gelder. Monisha Kaltenborn stellte klar, dass es nicht um eine einheitliche Ausschüttung aus dem Vermarktungs- und TV-Topf gehe. Aber es müsse reichen, dass alle Teams „anständig fahren und ihre Kosten tragen können“. Für eine Saison sind etwa 100 Millionen Euro nötig.
Die Juristin wies darauf hin, dass das ganze Formel-1-Modell auf einer Vielfalt aufbaue. Wenn es sich auf die vier großen Namen Ferrari, Mercedes, Red Bull und McLaren beschränke, ähnele das der DTM-Serie. Im Deutschen Tourenwagen Masters treten nur drei Hersteller an.
Nach der Insolvenz von Marussia und Caterham vor dem Großen Preis der USA war es vor einer Woche in Austin zu heftigen Diskussionen über die ungerechte Verteilung der Gelder in der Formel 1 gekommen. In diesem Zusammenhang ging es auch um einen möglichen Boykott von Sauber, Lotus und Force India in Abu Dhabi, sollte sich die finanzielle Situation für die kleineren Teams nicht grundlegend verbessern.