Schumacher im 299. Rennen geblitzt und aufgegeben
Budapest (dpa) - Am Start stehengeblieben, in der Boxengasse geblitzt und nach nicht mal der Hälfte des Rennens überrundet: Michael Schumacher wird sein 299. Formel-1-Rennen in keiner guten Erinnerung behalten.
Der Rekordweltmeister rollte mit seinem überhitzten Mercedes nach einem aussichtslosen Kampf vorzeitig in die Garage. „Man hat das ganze Wochenende gesehen, dass wir nicht konkurrenzfähig sind. Man muss gewisse Rennen so hinnehmen“, sagte der 43 Jahre alte Kerpener.
Fünf Wochen hat Schumacher nun Zeit, den völlig verkorksten Großen Preis von Ungarn zu verdauen. Am 2. September soll das Auf und Ab in dieser Saison möglichst wieder einen Ausschlag nach oben haben: In Spa-Francorchamps wird Schumacher sein 300. Formel-1-Rennen bestreiten. „Am besten wäre es, wenn das Auto schneller wird“, sagte Schumacher zur Lösung des Problems.
Wenn das aber so leicht wäre: Auf der einen Seite stehen der erste Sieg des Mercedes durch Schumachers Teamkollegen Nico Rosberg im April in China, der dritte Platz des siebenmaligen Weltmeisters selbst in Valencia oder seine Pole-Zeit in Monte Carlo. Auf der anderen Seite Wochenenden wie dieses: Schumacher wird 17. in der Qualifikation, Rosberg 13. „Es ist im Prinzip wie an der Börse, an der es rauf und runter geht“, meinte Schumacher nach der Qualifikation.
Ganz runter ging es am Sonntag. Alle fuhren los, als die roten Ampeln ausgeschaltet wurden. Nur einer nicht. „Ich habe den Motor vorsichtshalber abgeschaltet, weil wir Probleme am Start hatten“, lautete die Erklärung des siebenmaligen Weltmeisters. Also musste Schumacher aus der Boxengasse starten und das Feld vom letzten Platz aus aufräumen.
All zu weit kam er dabei nicht. Nachdem er bei einem Reifenwechsel in der Boxengasse in die Radarfalle getappt war, musste er noch einmal zur Strafe die sogenannte Pitlane entlangfahren. „Ich versteh nicht warum“, meinte Schumacher: „Das war die Sache obendrauf.“
Nach nicht mal der Hälfte der Renndistanz musste er sich dann überrunden lassen. Und im aussichtslosen Kampf um einen erträgliche Platzierung gab Schumacher dann auf. „Wir hatten Überhitzung. Dann hatten wir keine Telemetriedaten“, schilderte er. „Wir haben vorsichtshalber entschieden reinzugehen, um im Hinblick auf das nächste Rennen nichts zu riskieren.“