Sutil akzeptiert Bewährungsstrafe nun doch

Berlin (dpa) - Der derzeit arbeitslose Formel-1-Pilot Adrian Sutil akzeptiert nun doch seine 18-monatige Bewährungsstrafe wegen gefährlicher Körperverletzung.

Der Rennfahrer habe seine Berufung gegen das Urteil des Münchner Amtsgerichts zurückgezogen, teilte sein Manager Manfred Zimmermann mit. Sutil war Ende Januar wegen eines blutigen Discostreits verurteilt worden. Sein Anwalt habe bereits am 13. März schriftlich auf Rechtsmittel verzichtet. Auch die Staatsanwaltschaft nahm danach ihre Berufung zurück, damit ist das Urteil rechtskräftig. Dies erklärte eine Sprecherin des Amtsgerichts und bestätigte damit einen Bericht von faz.net.

Neben der Strafe zu einem Jahr und sechs Monaten auf Bewährung muss Sutil auch 200 000 Euro Bußgeld zahlen. Grund war eine heftige Auseinandersetzung mit dem Luxemburger Geschäftsmann Eric Lux in einer Nobel-Disco in Shanghai im April des Vorjahres. Bei einer Party nach dem Großen Preis von China hatte der damalige Force-India-Pilot Sutil Lux mit einem Glas schwer am Hals verletzt.

Inzwischen hat Lux die Entschuldigung von Sutil akzeptiert. Da eine Berufungsverhandlung erst für das Jahresende zu erwarten gewesen sei und man sich einen erneuten „Spießrutenlauf“ ersparen wolle, habe Sutil nun auf weitere Rechtsmittel verzichtet, erklärte Berater Zimmermann. Sutil könne seinen Beruf als Rennfahrer trotz des Urteils auch künftig ohne Einschränkungen ausüben. Sanktionen des Automobil-Weltverbands FIA seien nicht zu befürchten.

Nach seiner Entscheidung erhofft sich Sutil nun bessere Chancen auf eine schnelle Rückkehr in die Formel 1. Am Ende der Vorsaison war er bei Force India trotz guter Ergebnisse ausgemustert worden. Sein Stamm-Cockpit übernahm sein Landsmann Nico Hülkenberg.

Wohl auch wegen der Negativ-Schlagzeilen und der Unsicherheit um den Prozess-Ausgang schreckten potenzielle neue Arbeitgeber in der Formel 1 vor einer Verpflichtung Sutils zurück. Unter anderem mit Williams scheiterten die Verhandlungen. Derzeit kommentiert der Bayer für den TV-Sender Sky die Formel-1-Übertragungen.

Durch ein mögliches Aus von Felipe Massa bei Ferrari könnte jedoch schon bald wieder Bewegung in den Fahrermarkt kommen. Massa steht nach zwei punktlosen Rennen und schwachen Auftritten stark in der Kritik. „Ich möchte zu diesen und anderen Spekulationen nichts sagen. Aber Ferrari ist für jeden Rennfahrer ein Traum“, sagte Sutil jüngst der Zeitung „Die Welt“. Der Gräfelfinger wäre ein möglicher Ersatz für Massa, aber auch für den Mexikaner Sergio Perez, wenn dieser Sauber vorzeitig verlassen und zu Ferrari wechseln sollte.