Vettel: Auf der Strecke auch mal ein „Drecksack“ sein

Melbourne (dpa) - Formel-1-Doppelweltmeister Sebastian Vettel kann auf der Rennstrecke auch zum „Drecksack“ werden.

„In jeder Sportart, wenn sie auf höchstem Niveau betrieben wird, entstehen Situationen, in denen man auch mal eine Art Drecksack sein muss“, sagte er in einem Interview der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. „Manchmal muss man sich so verhalten. Aber nur, um den Respekt zu erhalten, den man sich erarbeitet hat“, erklärte Vettel.

Der Hesse wollte aber nicht falsch verstanden werden: „Man darf natürlich niemanden absichtlich von der Piste rammen.“ Ehrlichkeits- Fanatiker Vettel vertritt das Credo: „Ich will nicht, dass ich unfair behandelt werde, dass einer unfair gegen mich fährt, also versuche ich, mich im Gegenzug fair zu verhalten.“

Dass man aber hart Rennen fahre, gehöre zur Formel 1. Beim offenen und ehrlichen Umgang unter- und miteinander hat Vettel auch keine Probleme, eigene Fehler zuzugeben. „Wenn ich Mist gebaut habe, bin ich auf andere oder das Team zu und habe gesagt: 'Hör zu, ich habe Mist gebaut'.“

Vettel kann in diesem Jahr den Titel-Hattrick schaffen. Von seinen bisher 81 Rennen gewann er 21. „Der Sieg ist zwar das Ziel und am meisten wert, wenn er auf ehrliche Weise erreicht wird. Ich würde dafür aber nie alle Mittel einsetzen“, bekräftigte der Titelverteidiger. Vielleicht bereue man eine unehrliche Art nicht im ersten Moment: „Aber irgendwann, da bin ich mir sicher, käme der Tag, jedenfalls wäre das bei mir der Fall. Das will ich nicht, so bin ich nicht aufgewachsen, so hat man mich nicht erzogen.“