Vettels neue Mission mit neuem Auto und neuem Kollegen
Jerez (dpa) - Die Eins ist geblieben, ansonsten muss sich aber auch Titelverteidiger Sebastian Vettel auf einige Neuerungen in der Formel-1-Saison 2014 einstellen.
Neben der größten technischen Reform seit Jahrzehnten steht der 26 Jahre alte Heppenheimer vor weiteren Veränderungen: neuer Teamkollege, neuer Physiotherapeut. Der harte Kern seines Red-Bull-Teams ist trotz anderer Verlockungen aber geblieben. Und fest entschlossen, mit Vettel die historische Marke von fünf WM-Triumphen in Serie zu schaffen.
DIE NEUEN:
Der Teamkollege
Name: Daniel Ricciardo. Alter: 24 Jahre und damit zwei Jahre jünger als Vettel. Wie Vorgänger Mark Webber ist Ricciardo Australier. Sein Markenzeichen: Das breite Grinsen. „Ich bin darauf vorbereitet, dass es eine Herausforderung ist und dass es auch eine schwierige Zeit wird. Ich bin aber nicht darauf eingestellt, dass er mir den Arsch versohlt“, sagte Ricciardo bereits. Er hofft, dass er künftig „näher dran“ ist an Vettel als es Webber zuletzt war. Ricciardo stieg - wie einst Vettel - vom B-Team Toro Rosso zu Red Bull auf. 50 Grand Prix absolvierte der Pilot aus Perth, die ersten elf 2011 für HRT. 30 Punkte holte er insgesamt. Beste Platzierung: Rang sieben jeweils in China und Italien in der vergangenen Saison.
Der Wagen
Name: RB10. RB steht für Red Bull und die 10 für die zehnte Saison des österreichischen Rennstalls. Angetrieben wird der Wagen wieder von einem Renault-Motor. Ansonsten lüftet das Team erst unmittelbar vor der Jungfernfahrt am Dienstag in Jerez das Geheimnis. Bis zum neuen Kosenamen, den Vettel seinen Autos immer gibt, dürfte es dann noch länger dauern. Bislang taufte Vettel seine Autos erst in der Woche vor dem Rennauftakt.
Der Physiotherapeut
Name: Antti Kontsas. Wieder ein Finne. Er löst Landsmann Heikki Huovinen ab. Huovinen hatte vor rund zwei Jahren den Posten als Physiotherapeut und Trainer bei Vettel übernommen. Vor ihm war Vettel von Tommi Pärmäkoski - auch ein Finne - trainiert und betreut worden.
DER HARTE KERN:
Der Teamchef
Name: Christian Horner. Seit dem Formel-1-Debüt von Red Bull 2005 dabei. Noch bis mindestens Ende 2017 an den Rennstall gebunden. Mit nur 40 Jahren derzeit der erfolgreichste Teamchef. „Ich bin sehr glücklich mit dem, was ich tue“, betonte er schon mehrfach. Der Brite wurde des Öfteren als potenzieller Nachfolger von Formel-1-Chef Bernie Ecclestone gehandelt, zumal er dessen Wunsch-Kandidat wäre. Horner will aber nicht.
Der Chefdesigner
Name: Adrian Newey. Immer wieder fällt der Name des Stardesigners auch im Zusammenhang mit dem America's Cup. Die High-Tech-Regatta wäre eine neue Herausforderung für den Briten. Landsmann Sir Ben Ainslie, viermaliger Segel-Olympiasieger, nahm schon mal Kontakt zu Newey auf. Der kauzige Ingenieur, den so ziemlich jedes andere Formel-1-Team gern hätte, widerstand bislang aber den Verlockungen.
Der Renningenieur
Name: Guillaume Rocquelin. Der „crazy frog“ (verrückter Frosch) bleibt in den Rennen der erste Ansprechpartner von Vettel. „Wir vertrauen uns einfach blind“, sagte Vettel einmal über die Zusammenarbeit mit seinem Renningenieur: „Selbst wenn ich nicht sprechen könnte, könnte er anhand meines Gesichtsausdrucks sehen, ob ich glücklich bin oder nicht.“ Vettel halte sich heute weitgehend an seine Kommandos, betonte der 44 Jahre alte Rocquelin. Er müsse kaum mehr schimpfen.