Glock über erste DTM-Saison: „Bin zufrieden“
Hockenheim (dpa) - Den ersten Podestplatz hat er perfekt gemacht, einen Titel kann Timo Glock auch noch gewinnen. Vor dem Saisonfinale des Deutschen Tourenwagen Masters liegt sein Arbeitgeber BMW in der Herstellerwertung nur acht Zähler hinter Audi.
Und schafft es der Ex-Formel-1-Pilot am Sonntag in Hockenheim mit seinem gelben M3 zum zweiten Mal nach Rang drei in Spielberg in die Punkteränge, hilft er dem Titelverteidiger womöglich, den Rückstand noch aufzuholen.
„Ich hoffe einfach, dass uns nochmal eine starke Leistung gelingt“, sagte Glock der Nachrichtenagentur dpa. „Wir müssen schauen, dass wir nochmal viele Punkte machen und in der Markenwertung ein bisschen was drehen können. Deswegen hoffe ich, dass wir ein gutes Resultat einfahren können.“ Audi führt mit 325 Punkten vor BMW mit 317. Mercedes ist mit 239 Zählern Letzter.
Auch für das eigene Ego wäre ein Top-Ten-Ergebnis zum Ende seiner ersten DTM-Saison wohl genau das Richtige für Glock. Denn so groß der Jubel über den BMW-Dreifachsieg von Bruno Spengler, Marco Wittmann und ihm in Österreich war - seither wartet der 31-Jährige auf weitere Zähler. Mit den 15 Punkten aus dem Juni steht er vor dem letzten Saisonrennen auf Platz 16 der Gesamtwertung. „Ich hätte ein paar Punkte mehr auf dem Konto haben können“, meinte Glock.
Aber Fehler des Teams und von ihm selbst verhinderten bessere Resultate ebenso wie Kollisionen mit den Konkurrenten. Rang 13 in Nürnberg ist das zweitbeste Saisonergebnis. „Es ist die Entscheidung von BMW, in welchem Team wir fahren, aber ich gehe davon aus, dass wir so gesetzt bleiben“, meinte Glock. „Und da dürfen uns als neuem Team bei MTEK die Fehler aus diesem Jahr nächstes Jahr nicht wieder passieren.“ Frust schiebt Glock kurz vor dem Ende seiner ersten Saison aber nicht. Im Gegenteil: „Ich habe das Auto besser verstanden, die Reifen“, sagte er. „Generell bin ich mit meiner Leistung zufrieden.“
Als Fahrer mit Formel-1-Vergangenheit stand der Vater eines Sohnes von Beginn an unter besonderer Beobachtung. Und wie seine Vorgänger Ralf Schumacher oder David Coulthard kämpfte er mit den Unterschieden zur Königsklasse. „Man kann in der Formel 1 aggressiver fahren, später bremsen, früher beschleunigen. Das geht in der DTM nicht“, beschrieb Glock die Tücken. „Das ist nicht vergleichbar. Man muss in der DTM das wirklich schnelle Autofahren erst erlernen.“
Dass er das schafft, daran hat auch Kumpel Timo Scheider keinen Zweifel. „Er will noch erfolgreich sein und Rennen gewinnen. Als Fahrer schätze ich ihn auch so gut ein, dass er das auch erreichen kann“, sagte der zweifache DTM-Champion von Audi, der wie Glock am Bodensee wohnt - und seinerseits neben dem Titel für Markenkollege Mike Rockenfeller am Sonntag auch gerne die Herstellermeisterschaft feiern würde.