Karriere-Aus nach Unfall für IndyCar-Star Franchitti
Berlin (dpa) - Der US-Motorsport muss künftig ohne einen seiner Stars auskommen. Der mehrmalige IndyCar-Champion Dario Franchitti hat seine Rennfahrerkarriere aus gesundheitlichen Gründen beendet.
„Ein trauriger Tag, aber ich bin ewig dankbar“, schrieb er via Twitter. Die Ärzte hätten ihm nach Kopf- und Rückenuntersuchungen sehr deutlich gemacht, dass die Risiken zu groß wären, wenn er weiterfahren würde. „Aufgrund dieses ärztlichen Rates hatte ich keine andere Wahl als aufzuhören“, erklärte Franchitti.
Der 40-Jährige war vor gut fünf Wochen bei einem Rennen in Houston schwer verunglückt. Er hatte sich zwei Rückenwirbel gebrochen sowie eine Fraktur des rechten Knöchels und eine Gehirnerschütterung erlitten.
Franchitti war mit seinem Rennwagen auf der letzten Runde mit voller Wucht in die Fangzäune gekracht. Die Räder samt Aufhängung waren abgerissen und durch die Luft geschleudert worden. Durch umherfliegende Trümmerteile wurden auch 13 Zuschauer auf den Rängen und ein Offizieller verletzt. Der Unfall im vorletzten Saisonrennen hatte die US-Motorsportszene zwei Jahre nach dem tödlichen Crash des ehemaligen Champions Dan Wheldon in Las Vegas erneut erschüttert.
Franchitti musste sich zwei Operationen an seinem Knöchel unterziehen und reiste kürzlich zurück nach Schottland, um sich in seiner Heimat weiter zu erholen. „Rennfahren war mein Leben für über 30 Jahre und es ist wirklich hart, darüber nachzudenken, dass das nun vorbei ist“, schrieb Franchitti. Er wollte 2014 mit seinem Team Chip Ganassi Racing seinen vierten Sieg bei den Indianapolis 500 feiern und zum fünften Mal die IndyCar-Serie gewinnen.
Daraus wird nichts mehr. „Hey CHAMP. Willkommen in meiner Welt: Wenn Du einen Rat brauchst, zögere nicht anzurufen“, schrieb die US-Rennfahrer-Ikone Mario Andretti, selbst ehemaliger IndyCar-Meister und Indy500-Sieger sowie Formel-1-Champion, bei Twitter. „Ich hoffe, Du findest schnell deinen Spaß und deinen Frieden außerhalb des Rennautos“, meinte die US-Pilotin Danica Patrick: „Es war eine Ehre, deine Teamkollegin gewesen zu sein.“
Franchitti gewann 31 Rennen in der äußerst populären und prestigeträchtigen US-Rennserie, 33 Mal startete er von der Pole. Der charismatische Brite, der elf Jahre mit der US-Schauspielerin Ashley Judd verheiratet war, war Mitte der 90er Jahre auch mal in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft angetreten.