Lärmendes Gedenken: Feuerwerk für Simoncelli
Valencia (dpa) - Mit einer Ehrenrunde und einem Feuerwerk hat die Motorrad-WM-Familie Abschied vom tödlich verunglückten Italiener Marco Simoncelli genommen.
Angeführt von Motorrad-Legende Kevin Schwantz auf Simoncellis Gresini-Honda absolvierte das gesamte Feld aus der Boxengasse der Valencia-Rennstrecke heraus eine Runde und versammelte sich bei Start und Ziel. Dort warteten bereits die Mitarbeiter aller Teams. Gemeinsam gedachten sie dann während eines zweiminütigen Feuerwerks Simoncellis.
Der Italiener war vor zwei Wochen im Alter von 24 Jahren beim Grand Prix von Malaysia tödlich verunglückt. Nach einem Sturz war er von den Motorrädern des Amerikaners Colin Edwards und seines Freundes Valentino Rossi überrollt worden und wenig später seinen schweren Verletzungen erlegen. Simoncelli war 2008 Weltmeister in der 250-Kubikzentimeter-Klasse geworden und startete seit 2010 in der Königsklasse MotoGP.
Überall auf der Rennstrecke in Valencia war während des Grand-Prix-Wochenendes die Startnummer 58 von Simoncelli präsent. Viele Fahrer trugen Aufkleber mit der „58“ auf ihren Motorrädern, an ihren Lederkombis oder auf den Helmen. Rossi hatte sich für die Gedenkminute ein weißes T-Shirt mit der „58“ übergestreift und eine Fahne mit dem Wappen Simoncellis in der Hand.
Moto2-Weltmeister Stefan Bradl brach nach Bekanntwerden seines Titelgewinns nicht in lauten Jubel aus. „Wir haben einen Kollegen aus der MotoGP-Familie verloren. Deshalb kann ich mich nicht so richtig freuen. Ihm zuliebe sollten wir nicht überschwänglich sein und ihn respektieren“, sagte der Zahlinger.
Die ungewöhnliche Gedenkfeier des Motorrad-WM-Trosses war auf Bitten von Simoncellis Vater Paolo abgehalten worden. Dieser hatte sich keine Schweigeminute, sondern Lärm gewünscht. Dies wäre im Sinne seines immer fröhlichen und lebensbejahenden Sohne gewesen.