Mini-Pilot Al-Attiyah übernimmt Dakar-Führung
San Juan (dpa) - Mit Wut im Bauch hat Mitfavorit Nasser Al-Attiyah vom hessischen X-Raid-Team die zweite Etappe der Rallye Dakar gewonnen und die Gesamtführung übernommen.
Nachdem der Katarer am Vortag noch wegen einer nachträglichen Zwei-Minuten-Strafe den Auftaktsieg verloren hatte, war der Mini-Pilot auch auf dem zweiten Abschnitt am Montag der Schnellste. Mit mehr als acht Minuten Vorsprung auf die Verfolger bewältigte Al-Attiyah mit seinem Co-Piloten Matthieu Baumel die 518 Wertungskilometer zwischen Villa Carlos Paz und San Juan in Argentinien.
Der Deutsche Dirk von Zitzewitz wurde als Beifahrer im Toyota des Südafrikaners Giniel de Villiers Tageszweiter. Damit liegt das Duo auch im Gesamtklassement an zweiter Position hinter Al-Attiyah, der schon 2011 bei der Dakar triumphiert hatte. Der Rückstand auf den Spitzenreiter beträgt 7:42 Minuten. Dritter ist in Bernhard Ten Brinke/Tom Colsoul ein weiteres Toyota-Gespann. Die zuvor führenden Orlando Terranova/Bernardo Graue rutschten in ihrem Allrad-Mini aus den Podiumsplätzen.
Nach Titelverteidiger Joan „Nani“ Roma, der gleich zum Start wegen Problemen mit dem Öldruck an seinem Mini viele Stunden verloren und alle Chancen auf den Gesamtsieg eingebüßt hatte, erwischte es am Montag einen weiteren Top-Piloten. Der Amerikaner Robby Gordon, Zweiter nach der Auftaktetappe, fiel wegen überhitzter Bremsen an seinem Hummer weit zurück.
Bei den Motorrädern setzte sich der Spanier Joan Barreda Bort auf seiner Honda an die Spitze der Gesamtwertung. Titelverteidiger Marc Coma musste wegen Reifenproblemen bei seiner KTM auf dem letzten Teilstück der Etappe langsamer fahren und liegt nun zwölf Minuten hinter seinem Landsmann auf Rang sechs. Der britische Auftaktsieger Sam Sunderland verfuhr sich am Montag und musste alle Hoffnungen auf den Gesamterfolg aufgeben.
Insgesamt haben mehr als 400 Teilnehmer in Autos und Trucks sowie auf Motorrädern und Quad-Bikes in diesem Jahr das Offroad-Abenteuer auf sich genommen. Die 36. Auflage der Rallye führt über rund 9000 Kilometer weiter durch Chile und Bolivien. Ziel ist am 17. Januar wieder die argentinische Hauptstadt Buenos Aires.