Paffett feiert zweiten Saisonsieg in Brands Hatch
Brands Hatch (dpa) - Im Ziel fiel ihm Jenson Button um den Hals, in der Boxengasse jubelte seine Familie: Ein perfektes Heimspiel für Gary Paffett. Der Brite feierte beim dritten Saisonlauf des Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) in Brands Hatch einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg.
Der Testfahrer von Buttons Formel-1-Team McLaren setzte sich im Mercedes vor dem Kanadier Bruno Spengler im BMW durch. Der Neuwieder Mike Rockenfeller belegte im Audi nach 98 Runden den dritten Platz. Paffett, der auch das Auftaktrennen am Hockenheimring gewonnen hatte, baute seine Führung im Gesamtklassement damit auf 68 Punkte aus.
„Ein Superstart in die Saison, wirklich unglaublich. Ich hoffe, wir können das Tempo halten“, sagte Paffett. „Es wäre schön, wenn wir diese Serie fortsetzen könnten“, meinte auch Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. „Gary war ganz klar Chef im Ring. Ein perfektes Rennen. Es hat keine Chance für einen Angriff gegeben.“
Auf der zwei Kilometern kürzesten Strecke im Rennkalender der DTM hatte sich ein vertrautes Bild geboten: Paffett im Duell mit Spengler. Nur diesmal in umgekehrter Reihenfolge. Vor zwei Wochen am Lausitzring hatte Spengler den ersten Sieg für Rückkehrer BMW seit 20 Jahren herausgefahren. Paffett hatte den Kanadier rundenlang vergeblich gejagt.
Nun verfolgte Spengler den Briten. Beim Start hatte Paffett von der Pole Position aus gerade noch seine Führung verteidigen können, Spengler hatte die Schwäche von Christian Vietoris genutzt. Der Mercedes-Pilot aus Gönnersdorf war vom zweiten Startplatz bis auf den neunten Rang durchgereicht worden.
Paffett vergrößerte den Abstand von Runde zu Runde. Und Spengler musste den Blick nach hinten richten und sich gegen Verfolger Mike Rockenfeller im Audi wehren. Paffetts zweiter Reifenwechsel in der 63. Runde verlief allerdings nicht optimal und ließ Spengler noch einmal herankommen. „Das ganze Rennen habe ich versucht, Gary zu folgen. Das ist gar nicht so einfach“, meinte Spengler.
Der Kanadier musste auf einen Fehler des Briten hoffen - er hoffte vergeblich und musste sogar noch um seinen zweiten Platz bangen: Mit beschädigter Frontpartie fuhr Spengler nur knapp vor Rockenfeller über die Ziellinie. „Ich musste auf Sicherheit gehen und durfte keinen Fehler machen. Das war ganz schön heiß. Aber es hat gereicht für den zweiten Platz“, sagte Spengler, der nun auch im Gesamtklassement erster Verfolger von Paffett ist.
Vorjahressieger und Titelverteidiger Martin Tomczyk, am Vortag noch erbost über seinen fünften Platz in der Qualifikation, konnte sich im Rennen immerhin um einen Platz verbessern. Der Rosenheimer wurde Vierter. Viel schlechter lief es für Ralf Schumacher und Timo Scheider. Der frühere Formel-1-Pilot belegte lediglich den 19. Rang. Der zweimalige DTM-Champion Scheider konnte das Rennen nicht einmal zu Ende fahren; er gab nach 55 Runden entnervt auf. „Das Auto hatte Motor-Aussetzer, die von Runde zu Runde schlimmer wurden“, sagte Scheider.