Doppelsieg für Audi bei dramatischem 24-Stunden-Rennen
Nürburg (dpa) - Als der langersehnte erste Triumph in der „Grünen Hölle“ endlich perfekt war, kannte der Jubel in der Audi-Box keine Grenzen mehr.
„Das ist der absolute Hammer. Unser Ziel war ein Platz auf dem Podium, an den Sieg haben wir gar nicht gedacht“, sagte Markus Winkelhock nach dem Sieg beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Zusammen mit Marc Basseng, Christopher Haase und Frank Stippler schaffte Winkelhock bei der 40. Auflage des Rennens im Audi R8 ultra 155 Runden. Christian Mamerow, Christer Jöns, Michael Ammermüller und Armin Hahne machten den Doppelerfolg für Audi perfekt.
Platz drei ging an Christiaan Frankenhout, Andreas Simonsen und Pierre Kaffer im Mercedes. Der ehemalige Formel-1-Pilot Nick Heidfeld war mit seinem Team Gemballa Racing nach einem Unfall bereits frühzeitig am Samstag ausgeschieden.
„Ich habe es zwölf oder 13 Mal hier versucht. Jetzt hat es endlich geklappt“, sagte Stippler begeistert. „Das war das schwerste Rennen, das es hier je gab.“ Schlussfahrer Basseng war vor allem erleichtert, dass sein Wagen auf den letzten Kilometern keinen Aussetzer mehr hatte. „Man hört auf jedes Geräusch, versucht nur noch, irgendwie ins Ziel zu kommen“, beschrieb Basseng seine Gefühle.
Ein ganz besonderer Tag war es für Audi-Ikone Werner Frowein, der jahrelang die Fäden im Team in den Händen hielt. Dass es ausgerechnet bei seinem letzten Auftritt in der Eifel mit dem Erfolg klappte, trieb ihm die Tränen in die Augen. „Das ist ein unglaubliches Gefühl“, sagte Frowein, der bei der Siegerehrung von den Fahrer auf den Schultern getragen wurde und sich zahlreichen Champagner-Duschen unterziehen musste.
Die Jubiläumsveranstaltung auf der Nordschleife bot alles, was ein packendes 24-Stunden-Rennen ausmacht. Mehr als 30 Mal wechselte die Führung. Zudem machte das Wetter mit mehreren Regenschauern das Rennen zu einer großen Herausforderung für alle Beteiligten. Schon die ersten vier Stunden waren von zahlreichen Unfällen und Reifenschäden gekennzeichnet. Die Fahrer beklagten, dass sehr viele Carbonteile auf der Strecke verteilt lagen. „Unglaublich, was da alles auf der Strecke lag“, meinte Vorjahressieger Lucas Luhr.
Für Heidfeld und seine Mannschaft war das Rennen bereits nach etwas mehr als drei Stunden beendet, nachdem Klaus Ludwig mit dem Fahrzeug in einen Unfall verwickelt war. Im Kampf um die Spitze lieferten sich Audi, Mercedes und BMW lange Zeit einen heißen Schlagabtausch. Am Ende setzten sich die beiden Audi-Teams aber durch.