Rosberg holt Sotschi-Pole - Riesenpech für Hamilton

Sotschi (dpa) - Unbeeindruckt von den Problemen seiner WM-Rivalen Sebastian Vettel und Lewis Hamilton hat sich Formel-1-Seriensieger Nico Rosberg für den Grand Prix von Russland den besten Startplatz gesichert.

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Mit einem üppigen Vorsprung von rund 0,7 Sekunden auf den Qualifikations-Zweiten Vettel raste der Mercedes-Pilot zur 24. Pole Position seiner Karriere und könnte dank seiner günstigen Ausgangsposition am Sonntag (14.00 Uhr/RTL und Sky) weiter davonziehen. Der Ferrari-Star wird wegen eines unerlaubten Getriebewechsels allerdings in der Aufstellung um fünf Plätze strafversetzt und muss seine Aufholjagd von Rang sieben starten.

Für Hamilton als bislang einzigen Sotschi-Sieger in der Historie setzte sich indes wie auch bei Vettel die Pech-und-Pannen-Serie fort. Wegen Motorproblemen konnte der Brite nicht an der dritten K.o.-Runde teilnehmen und musste als Zehnter das Ende der Qualifikation als Zuschauer verfolgen. „Irgendwas ist am Motor kaputt, genau wie in China. Da kann man nicht viel machen“, meinte Hamilton. „Das wird ziemlich schwierig.“ Der Brite wurde später wegen eines mutmaßlichen Regelverstoßes nach kurzzeitigem Verlassen der Fahrbahn in der ersten K.o.-Runde in Kurve 2 von den Stewards nur verwarnt.

Nach Angaben seines Rennstalls Mercedes trat an Hamiltons Silberpfeil das gleiche Problem wie schon in der Qualifikation zum Großen Preis von China auf. Dort musste sich der 31-Jährige wegen eines streikenden Energie-Rückgewinnungssystems mit dem letzten Platz in der Startaufstellung begnügen.

„Wir haben bei Lewis genau das gleiche Problem, das wir in Shanghai gehabt haben, obwohl wir ein Teil gewechselt haben. Der Grund muss also woanders liegen. Wir müssen das jetzt über Nacht analysieren“, kündigte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff an. „Unglaublich, das gleiche Problem noch mal, das haben wir noch nie gehabt. Bei Nico sieht im Moment alles gut aus.“

Mit seiner zweiten Pole nacheinander lief für den 30-jährigen Rosberg alles nach Plan. „Wir sind gewappnet für das Rennen, ich freue mich“, meinte er erleichtert. Mit Blick auf seine für das Rennen erheblich gehandicapten Kontrahenten erklärte er: „Für mich wird es etwas leichter, ein Formel-1-Rennen ist aber nie einfach.“

Zuversichtlich zeigte sich Vettel. „Ich bin weiterhin optimistisch, dass wir es herumreißen können“, versicherte der Heppenheimer. „Für uns war das heute das Maximum.“ 42 Zähler fehlen Vettel bereits auf den in der Fahrerwertung enteilten Rosberg, der saisonübergreifend schon sechs Grand Prix nacheinander gewonnen hat. Hamilton liegt 36 Punkte hinter seinem Stallrivalen, der bereits 2015 am Schwarzen Meer die Pole Position einfahren konnte.

Davon ist Force-India-Pilot Nico Hülkenberg weit entfernt. „Es ist irgendwo der Wurm drin. Seit der ersten Runde ist diese halbe Sekunde da. Wir haben irgendwas am Auto an der Aerodynamik. Wir haben keine Antwort, das ist frustrierend“, klagte Hülkenberg, der über Rang 13 nicht hinauskam. Mit Punkten an seinem 100. Grand-Prix-Wochenende rechnet der Emmericher nicht unbedingt. „So sehr ich optimistisch sein möchte, wird es schwierig. Das Auto liegt nicht sehr gut.“

Manor-Pilot Pascal Wehrlein wurde nur 20. und haderte mit seinen Reifen. „Generell bin ich ein bisschen enttäuscht“, klagte der 21-Jährige. „Wir bekommen die Reifen nicht zum Arbeiten.“