Spanier bejubeln Dakar-Triumph - von Zitzewitz Vierter
Valparaíso (dpa) - Am Ziel seiner Träume widmete Joan „Nani“ Roma den Triumph bei der Rallye Dakar seinem verstorbenen Co-Piloten Henri Magne.
„Dieser Sieg ist für ihn“, sagte der spanische Fahrer nach 9374 kräftezehrenden Kilometern durch Südamerika. „Wir wollten die Dakar immer zusammen gewinnen und jetzt kann ich diesen Triumph mit ihm nicht teilen. Aber ich bin mir sicher, dass er mir geholfen hat, wo immer er auch sein mag.“ Der Franzose Magne war 2006 bei einem Unfall ums Leben gekommen.
Zehn Jahre nach seinem Sieg auf einem Motorrad bei dem wilden und gefährlichen Offroad-Abenteuer triumphierte Roma bei der 36. Auflage nun an der Seite seines Beifahrers Michel Périn. Der Pilot aus dem X-raid-Mini-Team fing auf der 13. und letzten Etappe von La Serena nach Valparaíso in Chile seinen Mannschaftskollegen Stéphane Peterhansel noch ab und sicherte sich erstmals den Gesamtsieg in einem Auto. „Ein Traum wird wahr“, schwelgte Roma.
Die erste Reaktion von Peterhansel nach der Odyssee durch Argentinien, Bolivien und Chile fiel derb aus. „Ich habe schon vor dem Start gesagt, dass Rang zwei ein Scheißplatz ist“, sagte der Franzose verlegen lächelnd. Nach zwei Siegen in Serie und insgesamt fünf Erfolgen auf vier Rädern war Position zwei trotz einer starken Aufholjagd am Ende zu wenig für den erfolgsverwöhnten Peterhansel und seinen Co-Piloten Jean-Paul Cottret. „In der ersten Woche haben wir zu viele Fehler gemacht“, resümierte der Dakar-Rekordsieger, „die zweite lief dann aber ganz gut.“
Den Dreifach-Erfolg des Mini-Teams machte Nasser Al-Attiyah aus Katar perfekt. Die Schlussetappe der Marathon-Rallye entschied aber der Südafrikaner Giniel de Villiers mit seinem deutschen Beifahrer Dirk von Zitzewitz in einem Toyota für sich und wurde in der Gesamtwertung Vierter. „Ich bin etwas enttäuscht, dass wir das Podium verpasst haben“, meinte de Villiers, „aber wir müssen realistisch sein, so gut wie die Minis waren wir dieses Jahr nicht.“
Für den Spanier Carlos Sainz und seinen Co-Piloten Timo Gottschalk war die Tor-Tour in einem Buggy schon nach Etappe zehn wegen eines Unfalls beendet. „Wir hatten Glück im Unglück, außer leichten Verletzungen war uns bei diesem Überschlag nichts passiert. Von unserem Buggy konnte man das allerdings nicht behaupten“, schrieb Gottschalk in dem Dakar-Tagebuch auf seiner Internetseite. „Letzten Endes mussten wir heute schweren Herzens aufgeben. Das gesamte Team hat so hart an diesem Projekt gearbeitet.“
Die Strapazen der Querfeldein-Hatz zahlten sich hingegen für Marc Coma voll aus. Der 37-Jährige machte auf seiner KTM-Maschine den spanischen Triumph vor seinem Landsmann Jordi Viladoms und dem Franzosen Olivier Pain perfekt.