Weitere Motorradfahrer bei Rallye Dakar verunglückt
San Rafael (dpa) - Die schlimmen Nachrichten von verunglückten Motorradfahrern bei der Rallye Dakar reißen nicht ab. Wie argentinische Medien berichteten, wurde der Franzose Sebastien Coue am Montag in den Dünen von El Nihuil gefunden.
Wie lange er der prallen Sonne ausgesetzt war, ist unbekannt. Coue soll bewusstlos gewesen sein. Er wurde den Berichten zufolge mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus Schestakow in San Rafael gebracht. Coue sei bei einer Körpertemperatur von 40 Grad in ein Koma versetzt worden, erklärte Hospital-Direktor Alberto Dauverné der argentinischen Nachrichtenagentur DyN.
Der Krankenhaus-Direktor hatte den Zustand des Piloten als kritisch eingestuft. Er habe keinen Unfall erlitten, sondern sei wegen der Hitze von rund 40 Grad in Ohnmacht gefallen. Leichte Entwarnung gab es am Dienstag von Coues Team. Er sei wieder bei Bewusstsein, schrieb das Team Performance Enduro auf seiner Homepage. Die Situation scheine weniger besorgniserregend als zu dem Zeitpunkt, als Coue ins Krankenhaus gebracht worden sei.
„Es ist ein Inferno“, titelte die Sportzeitung „Olé“ auf ihrer Homepage. Ebenfalls am Montag war bereits Coues Landsmann Bruno Da Costa auf seiner Yamaha mit einer Kuh kollidiert. Der Fahrer wurde per Hubschrauber in ein Krankenhaus in Mendoza gebracht. Der Rundfunksender Radio Rivadavia hatte berichtet, dass sich Da Costa nicht in Lebensgefahr befinde. Argentinische Medien zitierten aus einer Mitteilung der Dakar, wonach sich Coue neben inneren Hämatomen auch eine Fraktur der Wirbelsäule zugezogen haben soll. Die Kuh kam bei dem Unfall um.
Kurz vor dem Unfall hatte der peruanische Motorradfahrer Manuel Jamett aufgegeben. „Der Motorradfahrer ist auf der Wertungsprüfung nach km 206 gestürzt und wird von den Veranstaltern versorgt. Er hat sich mehrere Zehen gebrochen und beschlossen, aufzugeben“, hieß es vom Veranstalter. Der argentinische Motorradpilot Sergio Cerdera ist indessen in der zweiten Etappe mit seiner Kawasaki gegen ein Pferd gefahren. Auch er wurde mit Prellungen und Schürfwunden ins Hospital Schestakow gebracht, verließ es aber noch am Abend, um das Rennen wieder aufzunehmen, erklärte Dauverné.
Gleich zu Beginn der Dakar, die in diesem Jahr zum vierten Mal durch Südamerika führt, war der argentinische Motorradfahrer Jorge Martínez Boero tödlich verunglückt. Wie am Tag darauf bekanntwurde, starben zudem am Sonntag zwei Insassen eines Ultraleichtflugzeugs, die das Rennen offenbar aus der Luft verfolgt hatten. Sie waren mit der Maschine abgestürzt.
Insgesamt forderte die Dakar seit ihrer ersten Austragung 1979 rund 60 Todesopfer, darunter Piloten wie auch Zuschauer und Berichterstatter.