Norbert Meiers Rückkehr nach Düsseldorf
Der Trainer ist zurück im Fußballgeschäft — bei Arminia Bielefeld. Er spielt Freitag mit seinem neuen Club bei der Fortuna.
Bielefeld/Düsseldorf. Am Freitag ist Norbert Meier wieder in Düsseldorf. Er wird durch die Katakomben gehen, hier und dort alte Bekannte begrüßen, schließlich in die Arena eintreten. Und dann nach links abbiegen, auf die Bank des Gästeteams. „Das hat der Spielplan so gewollt. Jetzt fängst du da an, wo du lange Jahre dein Wohnzimmer hattest“, sagte Norbert Meier am Montag — bei seiner Vorstellung als neuer Trainer von Fußball-Zweitligist Arminia Bielefeld.
Die verrücktesten Geschichten schreibt der Fußball ganz von allein. Meiers Rückkehr am Freitag (18.30 Uhr) ist quasi die erste Amtshandlung in seinem neuen Job auf der Alm, der ein Retterjob ist. Weil die Bielefelder Tabellen-17. und nach nur einem Punkt aus den jüngsten vier Spielen akut vom Abstieg bedroht sind.
Nur einen Tag, nachdem Trainer Stefan Krämer, der das Arminia-Logo tätowiert auf dem Oberkörper trug und Aufstiegsheld der Fans war, entlassen wurde, war Meier schon da. Neun Monate nach seiner Demission in Düsseldorf, wo eine erfolgreiche Zeit fatal endete. Mit dem Rausschmiss nach dem Bundesliga-Abstieg. Meier ist in Düsseldorf immer noch geachtet — auch weil er das Team aus der Regionalliga ins Fußball-Oberhaus führte. Und schon als Mike Büskens in Düsseldorf nach wenigen Monaten nicht mehr funktionierte, wünschten sich viele Fans schnell Meier zurück.
„Das ist eine Riesen-Herausforderung für uns alle, wir haben sehr viel Arbeit vor uns“, sagte Meier am Montag. Und dann linste er über seine dicke Hornbrille. Ein Blick, den man kennt in Düsseldorf. Der besagt: Ich weiß schon, wie das geht.
Uwe Klein kann er derweil nicht mitbringen, sein Assistent aus Düsseldorfer Zeiten dient nun seinem Nach-Nachfolger Lorenz-Günther Köstner. Nach Bielefeld nimmt der 55-jährige Meier Gino Lettieri mit. Der Vertrag reicht bis zum Ende dieser Spielzeit. Zwölf Spiele hat Meier Zeit zu retten, was beim Traditionsclub zu retten ist.
Die Hoffnung ist da: Meier kann Tradition, hatte Erfolg in Duisburg mit dem Erstliga-Aufstieg 2005 und in Düsseldorf mit zwei Aufstiegen. „Die Spieler dürfen in den nächsten Monaten nur Arminia im Kopf haben, von morgens bis abends“, sagte Meier. Er wird die Defensive stabilisieren. 44 Tore sind zu viel.
„Die Anzahl der Gegentore kannst du mit geschossenen Toren nicht wettmachen“, sagt er. Meiers Vorgänger Krämer verabschiedete sich am Montag. „Arminia wird den Klassenerhalt schaffen. Ich hätte das auch geschafft. Der Verein ist aber zu einer anderen Auffassung gekommen, das kann ich nicht verstehen.“