Deutsche Zukunft in der NBA Nowitzki und die Wilden Sechs: NBA so deutsch wie noch nie
Dallas · Vor dem womöglich letzten Jahr von Dirk Nowitzki ist die deutsche Zukunft in der NBA gesichert. So viele Profis aus Deutschland wie noch nie zuvor gehen in die neue Saison der nordamerikanischen Profiliga.
Die Rollen sind dabei höchst unterschiedlich: Vom Superstar kurz vor der Rente über den Ex-Anführer in neuer Rolle bis zu einer Reihe von Rookies. Die Deutsche Presse-Agentur beleuchtet die Aussichten des deutschen NBA-Septetts vor dem Saisonstart am Dienstag (Ortszeit).
DIRK NOWITZKI (40 Jahre alt/Dallas Mavericks/21. NBA-Saison)
Der Würzburger wird seiner großen Karriere mindestens einen Rekord hinzufügen. Als erster Spieler der Geschichte geht Nowitzki in seine 21. NBA-Saison für denselben Club. Nur drei Profis haben überhaupt jemals zuvor so eine lange NBA-Laufbahn absolviert. Nach einer Knöchel-OP im April ist er zum Saisonstart noch nicht wieder fit und muss mindestens noch zwei Wochen pausieren, Coach Rick Carlisle plant seinen Routinier erstmals dauerhaft als Reservist von der Bank ein. Die Chancen auf Erfolg sind so hoch wie lange nicht mehr: Rookie Luka Doncic und Center DeAndre Jordan sorgen für neue Qualität bei den Mavs. „Hoffentlich geht es für uns in die richtige Richtung“, sagt Nowitzki. Seit dem Meistertitel von 2011 hat Dallas keine Playoffserie mehr gewonnen.
DENNIS SCHRÖDER (25/Oklahoma City Thunder/6.)
Für die Atlanta Hawks war der Aufbauspieler Anführer - bei seiner neuen Mannschaft steht Schröder im Schatten von Superstar Russell Westbrook. Doch der Trade vom schlechtesten Team im Osten zu einem sicheren Playoff-Kandidaten im Westen dürfte sich auszahlen. Die beiden Guards ergeben eines der explosivsten Duos, der Braunschweiger besitzt Chancen auf die Auszeichnung als bester Sechster Mann der NBA. Am Ende der Partien dürften sie zusammen auf dem Parkett stehen. „Wie er jedes Spiel angeht, ist Wahnsinn. Ich will von ihm lernen“, sagte Schröder über Westbrook.
MAXI KLEBER (26/Dallas Mavericks/2.)
Der zweite gebürtige Würzburger in Dallas ist weniger für offensive Glanzmomente als defensive Arbeit zuständig. In seiner ersten Saison startete Kleber beachtliche 36-mal und darf nun auch durch Pausen von Nowitzki immer wieder auf Einsatzzeiten hoffen. Vor allem an seinem Dreipunktewurf hat der frühere Münchner im Sommer gearbeitet.
DANIEL THEIS (26/Boston Celtics/2.)
Ein Meniskusriss beendete sein gutes erstes NBA-Jahr im März, nun ist das Knie komplett ausgeheilt. Mit harter Verteidigung überzeugte der frühere Bamberger bislang auch die Celtics-Fans, erhielt als ein Publikumsliebling eigene Spitznamen wie „Vanilla Theis“. Mit Boston besitzt Theis durchaus Chancen auf den Einzug ins NBA-Finale.
ISAIAH HARTENSTEIN (20/Houston Rockets/1.)
Für sein erstes US-Jahr in der Ausbildungsliga G-League wurde der Center mit einem festen NBA-Vertrag belohnt. Der 2,13-Meter-Hüne Hartenstein spielte bei den Houston Rpckets an der Seite von Superstar James Harden um den Titel, muss aber um Minuten auf dem Feld kämpfen.
MORITZ WAGNER (21/Los Angeles Lakers/1.)
Legende Magic Johnson hieß ihn bei den Lakers willkommen, Superstar LeBron James spielt an seiner Seite: Der NBA-Traum erfüllt sich für den Berliner beim schillerndsten Team der Liga. Nach einer erfolgreichen College-Karriere wurde der Center in der ersten Runde der Draft ausgewählt und sollte den Sprung in die Rotation schaffen. Zuletzt bremste Wagner jedoch eine Knieblessur noch aus.
ISAAC BONGA (18/Los Angeles Lakers/1.)
In den Vorbereitungsspielen genoss der Ex-Frankfurter schon in Kurzeinsätzen die NBA-Atmosphäre. Sein Auftakt in Übersee wird für den Flügelspieler aber zum Lernjahr. Bonga dürfte vor allem in der Entwicklungsliga G-League auflaufen. Der Jung-Nationalspieler ist nicht der einzige Profi seiner Familie: Der ältere Bruder Tarsis spielt beim Fußball-Drittligisten FSV Zwickau.