Armstrong-Anwälte fordern Entschuldigung

Los Angeles (dpa) - Die Anwälte des früheren Tour-de-France-Siegers Lance Armstrong haben eine öffentliche Entschuldigung von der TV-Show „60 Minutes“ gefordert.

In einem Schreiben an den Nachrichtenchef und Produzenten des Senders CBS, Jeff Fager, erklärte Rechtsanwalt Elliot Peters, dass in der Sendung am 22. Mai eine Reihe von Unwahrheiten über den Radprofi verbreitet worden seien. Die CBS-Geschichte sei entweder „außerordentlich schlampig oder zumindest grob fahrlässig und unprofessionell recherchiert worden“, schreibt der Anwalt. „In jedem Fall ist jetzt eine eindeutige öffentliche Entschuldigung fällig“, heißt es in dem Schreiben.

In der Sendung hatte Armstrongs früherer Teamgefährte Tyler Hamilton den siebenfachen Toursieger schwer belastet. Armstrong habe bei seinem ersten Erfolg (1999) sowie vor der Frankreich-Rundfahrt 2000 und 2001 EPO verwendet, sagte Hamilton dem TV-Sender. „Ich sah EPO in seinem Kühlschrank. Ich sah mehr als einmal, wie er es sich gespritzt hat. Wir alle taten es - viele, viele Male“, erklärte der Zeitfahr-Olympiasieger von Athen.

CBS News Sprecher Kevin Tedesco wollte sich vorerst zu dem Brief nicht äußern, sagte aber: „Wir haben so gründlich zum Thema Doping recherchiert, wie es im Radsport bisher nie geschehen ist.“ In der vergangenen Woche hatte der Chef des Schweiz Anti-Doping-Labors, Martial Saugy, die Vorwürfe bestritten, Armstrong während der Tour de Suisse 2001 positiv getestet zu haben. Er bestätigte nur, dass sein Labor EPO in vier Urinproben nachgewiesen habe, aber er wisse nicht, ob sie Armstrong zuzuordnen seien. Armstrong hat wiederholt Doping bestritten und war noch nie positiv getestet worden.