Astana bekommt Lizenz für die WorldTour
Aigle (dpa) - Toursieger Vincenzo Nibali kann aufatmen. Der Italiener ist bei der kommenden Frankreich-Rundfahrt automatisch startberechtigt - seine Astana-Mannschaft erhielt im zweiten Durchgang die Lizenz für die WorldTour, teilten die Kasachen auf ihrer Webseite mit.
Auch der Weltverband UCI bestätigte dies in einer Pressemitteilung. Das von Olympiasieger Alexander Winokurow geleitete Team darf nun trotz fünf aufgedeckter Dopingfälle in den vergangenen drei Monaten weiter in der Radsport-Eliteliga fahren.
Im Fall Astana stand die UCI auf dem Prüfstand, neue Härte im Anti-Doping-Kampf unter dem neuen Präsidenten Brian Cookson unter Beweis zu stellen. Sie scheiterte. Fünf bekanntgewordene Dopingfälle innerhalb von drei Monaten, die belastete Vergangenheit des Team-Managers Winokurow und dessen Umgang mit den Themen Doping und Bestechung konnten dem Team nichts anhaben.
Auch die Ermittlungs-Ergebnisse der Staatsanwaltschaft Padua vom vergangenen Wochenende, die Verbindungen zwischen Astana und dem auf Lebenszeit wegen Dopings gesperrten Mediziner Michel Ferrari aufzeigte, konnten die UCI-Lizenz-Kommission nicht umstimmen. Nach Angaben der „Gazzetta dello Sport“ soll es Fotos aus dem Vorjahr geben, auf denen Winokurow und Ferrari in Bergamo im Astana-Trainingslager zu sehen ist.
Nibali, der sich Ende 2012 trotz Winokurows Vorgeschichte als Blutdoper für Astana entschieden hatte, ist aus der Zwickmühle befreit. Bei der Lizenz-Verweigerung und der Zurückstufung in die ProContinantal-Klasse wäre er bei großen Rennen auf Wildcards der Veranstalter angewiesen gewesen - oder hätte versuchen müssen, kurzzeitig das Team zu wechseln.
Bei Astana wurde fein unterschieden zwischen dem WorldTour-Team und dem inzwischen geschlossenen Continental-Team. Im Elitebereich waren die Iglinskye-Brüder positiv auf EPO getestet und gesperrt worden, im Mannschafts-Unterbau waren Ilja Dawidenok, Viktor Okischew and Artur Fedossejew positiv der Einnahme verbotener Steroide überführt worden. Alles Einzelfälle, hatte Winokurow behauptet und Verantwortung für das Continental-Team abgelehnt.