Bahn-Vierer schafft Rio-Qualifikation

Hongkong (dpa) - Der deutsche Bahnvierer der Männer ist nach Jahren der Tristesse zurück auf der Olympia-Bühne.

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Nach den verpassten Teilnahmen in Peking 2008 und London 2012 kann das ehemalige Flaggschiff des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) schon vor der WM Anfang März in London sicher für Rio 2016 planen. Die letzten Zweifel beseitigten beim Weltcup in Hongkong Leif Lampater (Rosenheim), Leon Rohde (Wedel), Nils Schomber (Neuss) und Domenic Weinstein (Villingen) mit einem guten vierten Platz. In 4:00,608 Minuten unterlag das Quartett im kleinen Finale nur knapp dem Olympiasieger Großbritannien (3:59,706). Den Sieg sicherte sich Australien in 3:57,461 Minuten.

„Die Leistung war unter den aktuellen Bedingungen voll in Ordnung. Es ist aber erneut nicht gelungen, unter vier Minuten zu fahren“, sagte Bundestrainer Sven Meyer, dessen Mannschaft direkt aus einem Trainingslager angereist war. Die Plätze sechs, drei und vier beim Weltcup und Rang fünf bei der EM belegen die Rückkehr in die Weltspitze, nachdem die Mannschaft jahrelang international nicht mehr konkurrenzfähig gewesen war.

„Die Leistungen der anderen Nationen zeigen, dass wir in den nächsten sieben Monaten extrem gut arbeiten müssen, wenn wir in Rio ins kleine Finale kommen wollen“, ergänzte Meyer. „Wir wissen, dass wir noch einiges tun müssen“, betonte auch Rückkehrer Leif Lampater, der schon 2004 zum deutschen Vierer in Athen angehört hatte. Damals wurde der Vierer bei den Spielen Vierter.

Bei den Frauen belegte der Vierer mit Stephanie Pohl (Cottbus), Mieke Kröger (Bielefeld), Charlotte Becker (Berlin) und Gudrun Stock (München) in 4:31,907 Minuten den sechsten Platz und machte damit einen großen Schritt in Richtung Olympia-Qualifikation. In der Zwischenrunde besiegte die Mannschaft Italien. Bereits in der Qualifikation waren Weißrussland und Russland hinter Deutschland zurückgeblieben. „Wir haben alle gefährlichen Teams auf Abstand gehalten“, sagte Bundestrainer André Korff. Den Sieg holte sich Kanada in 4:19,737 Minuten.

Im Omnium belegte Maximilian Beyer Platz elf. Der Berliner büßte damit aber wohl seine Chancen auf ein Olympia-Ticket ein. Die besten Aussichten auf die Nominierung hat nach seinem zweiten Platz beim Weltcup in Cali Straßen-Profi Roger Kluge. Der Berliner, auch amtierender deutscher Meister, hatte dort Platz zwei belegt und steht dicht vor seiner dritten Olympia-Teilnahme. Ex-Europameister Lucas Liß (Unna) hatte in Neuseeland Platz acht erreicht.

Der WM- und Olympiastarter soll voraussichtlich am 15. Februar nominiert werden. Bangen muss der BDR dagegen um einen Startplatz im Omnium der Frauen. Nach einem bislang enttäuschenden Winter belegte Anna Knauer aus Eichstädt im Mehrkampf nur den 23. und vorletzten Platz. „Das ist definitiv nicht meine Saison“, sagte Knauer. Abgefahren ist der WM- und Olympiazug ohne Robert Förstemann. Der Berliner wurde nach einem enttäuschenden Teamsprint nur 14. im Sprint-Turnier und hatte damit keine Chance mehr.