Boeckmans nach Sturz bei Vuelta im künstlichen Koma
Murcia (dpa) - André Greipels Teamkollege Kris Boeckmans ist nach dem Massensturz auf der 8. Etappe der Spanien-Rundfahrt in ein künstliches Koma versetzt worden.
Der belgische Lotto-Soudal-Radprofi hatte bei dem Crash rund 50 Kilometer vor dem Ziel mehrere Brüche im Gesicht, eine Gehirnerschütterung, eine Einblutung der Lunge und drei Rippenbrüche erlitten. Boeckmans soll im Krankenhaus von Murcia mehrere Tage im Koma bleiben. Zur 9. Etappe am Sonntag trat auch der Slowake Peter Sagan nicht mehr an - ihn hatte ein Begleitmotorrad etwa zehn Kilometer vor dem Ziel umgefahren.
Schlimm erwischte es bei dem Massensturz auch den bereits bei der Tour de France ausgestiegenen BMC-Kapitän Tejay van Garderen. Der Amerikaner musste mit einem Schulterbruch, einer Prellung am Brustkörper und einer Lungenverletzung aufgeben und fällt damit auch für die Heim-WM in Richmond in gut drei Wochen aus. Aufgeben mussten außerdem der Ire Daniel Martin, der bis dahin auf dem dritten Gesamtplatz gelegen hatte, und der französische Sprinter Nacer Bouhanni.
Sogar für den Belgier Jasper Stuyven war nach seinem Tagessieg am Samstag die Vuelta beendet. Noch in der Nacht teilte sein Trek-Team mit, dass sich Stuyven ebenfalls bei dem Sturz nahe Murcia das linke Kahnbein gebrochen hat.
Die Sagan-Mannschaft Saxo-Tinkoff erwägt sogar juristische Schritte gegen den Fahrer des neutralen Begleitmotorrads. Der Unfallverursacher wurde wegen unkorrekten Verhaltens von der Vuelta ausgeschlossen. Der Gewinner des Grünen Tour-Trikots war nach dem Crash mit fünf Minuten Rückstand auf den Tagessieger noch blutend ins Ziel gefahren. Sagan erlitt schwere Abschürfungen und Wunden an der linken Körperseite.