„Bullshit“: Radsportlerinnen kritisieren UCI-Chef

Kopenhagen (dpa) - Einen Sturm der Entrüstung hat der Präsident des Radsport-Weltverbandes UCI, Pat McQuaid, mit einem Kommentar über den Stellenwert des Frauen-Radsports ausgelöst.

Der Ire hatte bei der Weltmeisterschaft in Kopenhagen erklärt, Frauen-Radsport habe sich zu wenig entwickelt, um ein Mindestgehalt für Fahrerinnen einzuführen. „Bei den Männern gibt es so eine Vereinbarung, aber im Frauen-Radsport sind wir noch nicht so weit“, sagte McQuaid.

„Das ist Bullshit!“, wütete Ina-Yoko Teutenberg, als sie nach dem Gewinn der Bronzemedaille auf die Aussagen des UCI-Chefs angesprochen wurde. „So etwas kann man denken, aber nicht sagen. Das ist hinterwäldlerisch.“ Zuletzt sei Frauen-Radsport ständig professioneller geworden, sagte die 36-Jährige. „Und wir verdienen ohnehin nicht einmal ein Zehntel von dem, was die Männer kassieren.“

McQuaid habe „wahrscheinlich noch kein Frauenrennen gesehen - der kann sich keine Meinung bilden“, meinte Teutenberg und ergänzte: „Es gibt eben welche, die sind noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen.“

Weltmeisterin Giorgia Bronzini aus Italien unterstrich: „Wir sind nicht weniger wert als die Männer.“ Auch die Niederländerin Marianne Vos, Zweitplatzierte des Straßenrennens, forderte Gleichberechtigung bei der Festlegung von Gehältern: „Ich denke, wir tun für den Sport so viel wie die Männer.“