Contador nominiert Deutschen für CAS-Verfahren

Madrid (dpa) - Für das Dopingverfahren gegen Alberto Contador vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS haben der spanische Radprofi und dessen Verband RFEC den deutschen Rechtsexperten Ulrich Haas als Richter nominiert.

Die Entscheidung löste in Spanien Überraschung aus, denn der Jurist der Universität Zürich hatte dem CAS-Richtergremium angehört, das die zweijährige Dopingsperre für Alejandro Valverde bestätigt hatte. Der Radprofi hatte damals - ohne Erfolg - gegen die Haas-Nominierung Einspruch erhoben.

„Entweder Contador begeht Selbstmord, oder die Auswahl ist ein brillanter Schachzug“, zitierte die Madrider Zeitung „El País“ einen namentlich nicht genannten Sportjuristen.

Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA und der Weltradsportverband UCI nominierten für das Contador-Verfahren vor dem CAS Quentin Byrne-Sutton - und machten damit die allgemeine Verwunderung komplett. Der Schweizer Jurist hatte im Valverde-Verfahren gegen eine weltweite Sperre gestimmt. Der CAS selbst ernennt den dritten Richter, der zugleich den Vorsitz führen wird.

Der dreimalige Tour-Sieger war bei der vergangenen Frankreich-Rundfahrt positiv auf das Kälbermastmittel Clenbuterol getestet worden. Er führte dies auf den Verzehr eines verunreinigten Steaks zurück. Der RFEC sprach Contador vom Dopingvorwurf frei, UCI und WADA legten dagegen Einspruch ein. Bis zum CAS-Urteil bleibt der Saxo-Bank-Sungard-Profi startberechtigt und nahm am Mittwoch die Rundfahrt Castilla y Léon in Angriff.

Contador will auch bei Giro und Tour starten. Allerdings könnte ihn vor dem Tourstart am 2. Juli der CAS-Bann in Form einer Verurteilung treffen - das Verfahren soll im Juni abgeschlossen sein.