Contador trotz Clenbuterol-Affäre selbstbewusst
Bergamo (dpa) - Tour-de-France-Sieger Alberto Contador ist sicher, ungeschoren aus der Clenbuterol-Affäre herauszukommen.
„Ich bin sehr ruhig, denn die Fans und die Wahrheit sind auf meiner Seite“, sagte der Spanier, als er am Rande des Giro d'Italia mit der Nachricht über die Verschiebung seines Doping-Verfahrens vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS konfrontiert wurde. Der Prozess solle vermutlich erst Anfang September stattfinden, mutmaßten spanische Medien, nachdem die für Anfang Juni geplante Anhörung verschoben worden war.
Über eine etwaige Teilnahme an der am 2. Juli beginnenden Tour de France, als deren letztjähriger Gewinner er trotz des positiven Dopingtests nach der Tourmalet-Etappe gilt, wollte er sich jedoch nicht äußern. Deutlicher wurde sein Teamchef Bjarne Riis. „Die Tour steht in unserer Programmplanung und Alberto ist der beste Fahrer“, sagte er der „Gazzetta dello Sport“.
Das Sportblatt spekulierte, dass Contador im Fall eines etwaigen Schuldspruches des CAS möglicherweise nicht einmal den sportlich so gut wie sicheren Sieg der Italien-Rundfahrt abgeben muss. Die vom Giro-Organisator RCS herausgegebene Zeitung schrieb, möglicherweise hätten die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA und der Radsport-Weltverband UCI keinen Antrag auf die Aberkennung der nach dem Freispruch durch den spanischen Verband errungenen Siege gestellt.
Dem widersprach auf dpa-Anfrage die UCI. „Wenn es nach uns geht, verliert Contador alle Erfolge, die er nach der positiven Kontrolle bei der Tour 2010 errungen hat. Das geht aus unserem Artikel 313 hervor“, sagte UCI-Sprecher Enrico Carpani. Allerdings könnte sich der CAS in seinem Urteilsspruch laut Carpani dagegen entscheiden, und die errungenen Contador-Siege seit dem Freispruch des spanischen Verbandes ab Februar 2011 gelten lassen. Das beträfe die Murcia- und die Katalonien-Rundfahrt und mutmaßlich den Giro d'Italia 2011.