Dauphiné-Sieger Froome auf Wiggins Spuren zu Tour

Risoul (dpa) - Christopher Froome wandelt auf den Spuren seines zurzeit verletzten Teamkollegen Bradley Wiggins und geht als Topfavorit in die am 29. Juni beginnende Tour de France.

Der in Kenia geboren britische Radprofi gewann am Sonntag die 65. Dauphiné-Rundfahrt und schloss damit ein überaus erfolgreiches Frühjahr mit Siegen in der Oman-Rundfahrt, dem Critérium International und der Romandie-Rundfahrt ab. Der 28-jährige Froome gewann die „kleine Tour“ souverän mit 58 Sekunden Vorsprung vor seinem Teamkollegen Richie Porte (Australien), der ihn auch bei der Tour unterstützen wird.

Die letzte Etappe am Sonntag hatte nach 155,5 Kilometern in Risoul der Italiener Alessandro De Marchi bei regnerischem Wetter gewonnen. Froome kam auf der schweren Schlussetappe hinauf zum Monteé de Risoul als Zweiter ins Ziel und verteidigte seinen Vorsprung souverän.

Die Acht-Etappenfahrt war nicht nur aus Sicht der britischen Sky-Mannschaft ein Erfolg. Auch Zeitfahr-Doppelweltmeister Tony Martin konnte eine positive Bilanz ziehen. Mit seinem Zeitfahrsieg im Parc des Oiseaux hatte er den sechsten Saisonerfolg in seiner Spezialdisziplin gefeiert. Am Samstag hatte Olympiasieger Samuel Sánchez seinen ersten Saisonsieg gefeiert. Beim Tagesabschnitt von Le Pont-de-Claix nach Superdevoluy über 187,5 Kilometer mit dem Aufstieg nach l'Alpe d'Huez war der Spanier nicht zu schlagen.

Froome hatte es bei einem Etappensieg am Donnerstag belassen, als er Alberto Contador im Ziel vier Sekunden abgenommen hatte. Der Spanier, der nach seiner im Vorjahr ausgelaufenen Doping-Sperre in diesem Jahr bei der Tour wieder dabei sein wird, dürfte Froomes härtestester Widersacher werden, obwohl er bei der Dauphiné noch Trainingsrückstand offenbarte. Zeitfahr-Olympiasieger und Toursieger Wiggins, der Froome im Vorjahr in Paris auf den zweiten Platz verwiesen hatte, kann wegen einer Knieverletzung sein Gelbes Trikot nicht verteidigen.

In der kommenden Woche inspiziert Froome mit Teilen seines Teams einige Tour-Passagen und verzichtet deshalb auf die Teilnahme an den britischen Meisterschaften.