Doping: Bayerns Justizministerin für Gesetzesänderung
München(dpa) - Im Zuge des Skandals um den früheren Radsportler Lance Armstrong hat sich Bayerns Justizministerin Beate Merk für Gesetzesänderungen ausgesprochen.
„Der Fall Armstrong zeigt deutlich: Die richtige Handhabe, um die Szene zu knacken, ist eine Kronzeugenregelung - kombiniert mit der Strafbarkeit des dopenden Sportlers selbst ab dem Besitz des ersten Milligramms. Ich bin zuversichtlich, dass dies die Aussagebereitschaft deutlich erhöhen wird“, sagte die CSU-Politikerin in einer Mitteilung.
Zu den Beweisen der US-Anti-Doping-Agentur gegen Armstrong sagte Merk: „Der Bericht enthüllt die Lebenslüge eines Radprofis. Aber er legt auch ein erschütterndes System des Schweigens offen: Informationen wurden unter der Decke gehalten, Sportler wurden unter Druck gesetzt, sich nicht an die Öffentlichkeit zu wenden.“
Grundlage der USADA-Anklage waren vor allem die Aussagen von Ex-Teamkollegen der gestürzten Superstars. Die vier Profis Levi Leipheimer, Christian Vande Velde, David Zabriskie und Tom Danielson erhielten nach den Dopingbeichten verkürzte Sperren von nur sechs Monaten. Für Merk könnte dies ein Musterbeispiel sein. „Wir brauchen auch in Deutschland eine Kronzeugenregelung gegen Doping, um die Mauer des Schweigens zu durchbrechen“, betonte sie.